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tsc-Jahresrückblick 2022

Claudius Buser ist stellvertretender Rektor und Dozent für Kirchengeschichte des Theologischen Seminars St. Chrischona (tsc).
Ereignisse der Zeitgeschichte, Anekdoten vom tsc

tsc-Jahresrückblick 2022

Autor: Claudius Buser, tsc-Dozent für Kirchengeschichte

Zum Jahresende 2022 blickt Claudius Buser auf Ereignisse zurück, die die Welt oder das Theologische Seminar St. Chrischona (tsc) in den letzten zwölf Monaten bewegt haben. Der tsc-Dozent für Kirchengeschichte bleibt trotz vieler aktueller Krisen hoffnungsvoll, weil «Jesus Christus immer da war und nie losgelassen hat».

Kein Corona-Jahresrückblick mehr!

Corona war gestern, daran halte ich mich hartnäckig fest. 2020 und 2021 hat uns dieses Virus beschäftigt, gestört, krankgemacht und geknechtet. Dieses Jahr zwar da und dort auch noch, aber wir können Corona und Corona kann uns. Wir leben auch ohne gut. Der Vulkan Corona scheint langsam am Erlöschen, obwohl noch Glut und Qualm im Krater sichtbar sind.

Was für ein Jahr, friedlich und hoffnungsvoll, eben weil Corona nicht mehr so grundgefährlich war, begann es. Die Massnahmen wurden im Verlaufe des Frühlings (jedenfalls in der Schweiz) rasch zurückgefahren. Natürlich rasselte ein Tyrann an den Grenzen Europas mit seinem Säbel, aber niemand wollte es glauben, dass das mehr werden könnte, ein neuer Vulkan ausbrechen könnte.

Natürlich haben nicht nur wir wegen Grippe und Corona ab und an Fieber, sondern der ganze Planet hat Fieber wegen unserer Gier. Aber wir hofften auf ein Jahr, das etwas Ruhe bringt, uns erholen lässt und die Bürger dieser Welt wieder besser schlafen und fröhlicher arbeiten lässt und wieder gemeinsames Leben, singen und feiern möglich wird.

Sehnsucht nach Frieden

Wir wollten die Zeichen der Zeit übersehen, um uns besser zu fühlen. Nicht den Kopf in den Sand stecken, aber wenigstens aufs Ruhekissen legen. Und dann kam es doch anders. Nicht nur global, sondern auch lokal, hier auf Chrischona hat uns Schweres überrascht. Ja, es kam manches so anders, dass wir in dieser Advents- und Weihnachtszeit nochmals mit besonderer Sehnsucht auf Frieden warten, hoffen, ihn erbeten. Wir brauchen den uns verheissenen Friedefürsten als ganze Welt und in unserer tsc-Welt, ja und auch in unserer ganz persönlichen Welt.

«Doch es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind. Das Volk das im Finstern wandelt, sieht ein grosses Licht; und über denen die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Du machst gross seine Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, denn du hast das Joch ihrer Last und die Rute ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie zur Zeit Midians. Denn alle Rüstung derer, die sich mit Ungestüm rüsten, und die blutigen Kleider werden verbrannt und mit Feuer verzehrt werden. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heisst wunderbarer Berater, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst.»

Jesaja 9, 1–6

Unter den Augen und Leitung dieses Friedefürsten schauen wir ins vergangene Jahr zurück, im Wissen, er war immer da und hat nie losgelassen und wenn es noch so laut faucht und knallt und raucht um uns herum.

Januar

Doch es geht rasch los mit einem lauten Knall: Am 14. und 15. Januar weckt der Vulkan Hunga Tonga Ha’apai in Tonga mit seinem Urknall die Leute im pazifischen Raum und jagt seine Schockwellen mehrmals rund um den Globus. Die ausgestossene Aschemenge gilt nicht nur als die grösste jemals gemessene und ragte 57 Km hoch in den Himmel, sondern der Knall der Explosion auch als der lauteste, den man jemals gemessen hat.

Nur im 19. Jahrhundert hat es heftigere Ausbrüche gegeben. Wir bei uns haben nicht so viel gemerkt, ist ja weit weg. Aber einige haben schon nachdenklich gedacht: Ein Vulkan könnte uns noch viel härter treffen und tödlicheres Gift ausspeien, als Corona – 1815 knallte es nämlich auch, der Vulkan Tambora auf Indonesien brachte in der Folge Kälte und Hunger für mehr als zwei Jahre über den ganzen Globus, viele Menschen starben damals.

Claudius Buser, Stv. Rektor tsc und Dozent für Kirchengeschichte
Claudius Buser ist stellvertretender Rektor und Dozent für Kirchengeschichte des Theologischen Seminars St. Chrischona (tsc).

Februar

Ein ganz anderer Vulkan bricht dann im Februar los. Explodiert ist Vulkan Putin höchstpersönlich. Dieser Vulkan liegt nun nicht mehr weit weg im Pazifik, sondern erschreckend nahe bei uns und die Schockwellen erreichen ganz Europa und er stösst noch immer viel mitlitärische Lava aus.

Seit 2014 wissen wir, dass Putin mit der Ukraine und ihrem Kurs Richtung Westen unglücklich ist. Zuerst ist es nur die Krim, aber die liegt ja noch weit weg und auch ich dachte, na ja, die gehört doch eigentlich irgendwie zu Russland (was für ein Irrtum, obwohl Gregor Potemkin (1739–1791) diese für seine Herzensdame Katharina II. (1729–1796), die Grosse erobert hatte – PS: Putin liess die Gebeine von Potemkin aus Cherson stehlen und nach Russland bringen…).

Dann der Donbas, aber auch das haben wir nicht wirklich gekannt. Und niemand glaubte, dass es wieder zu Krieg in Europa kommen könnte. Und doch, am 24. Februar kommt es zum Ausbruch. Es geschah das eigentlich Vorhersehbare (wieder so ein schwarzer Elefant im Raum, den alle übersehen wollten): Russische Truppen greifen die Ukraine aus verschiedenen Richtungen mit allen Mitteln an.

Und bis heute, also schon über neun Monate kämpft nun ein Land für seine Freiheit (und für unsere Freiheit). Wir sind entsetzt und betroffen. Viele in Europa erinnern sich an den Ungarn Aufstand von 1956 oder den Prager Frühling von 1968 und helfen den ankommenden ukrainischen Flüchtlingen wie damals den Ungarn oder Tschechen, bis heute. Europa muss umdenken, solange es Tyrannen gibt, müssen sich die freien Völker wappnen, denn für einen Krieg braucht es nur einen Aggressor, der die Freiheit der demokratischen Völker hasst.

Und bei uns? Chrischona ist kein erloschener Vulkan, eher ein Landeplatz für himmlischen Wind und heiliges Feuer von oben. Das neue Semester hat uns wieder fest im Griff im Februar. Wir feiern den Start ins neue Semester unter dem Titel: «Flugschule» – ja im Wind des Geistes fliegen lernen, muss auch geübt sein. Und erleichterte Studis reichen ihre Bachelorarbeiten ein. Drei der besten Arbeiten sind im Sommer bei der Graduierungsfeier vorgestellt worden, etliche sind heute in der Bibliothek und vier davon können auf unserer Internetseite heruntergeladen werden.

März

Im März verkünden wir froh und dankbar die Ernennung von einer neuen Dozentin und zwei neuen Dozenten: Kristina, Michael und Paul – unterdessen gehören sie schon ganz zu uns und bereichern unsere Ausbildung und unser Dozentenkollegium mit ihrem Charm, ihrer Persönlichkeit und ihrem Fachwissen. Herzlich willkommen! Vulkanologisch sind das nun keine erschreckenden Nachrichten, hier erwarten wir keine heftigen Eruptionen, sondern freuen uns an den guten und positiv ansteckenden Inspirationsquellen.

«Es geschah das eigentlich Vorhersehbare: Russische Truppen greifen die Ukraine aus verschiedenen Richtungen mit allen Mitteln an.»

Claudius Buser, tsc-Dozent für Kirchengeschichte

April

Im April startete unter guter Anteilnahme unser «Foodnote», das andere Coffeehouse im Brüderhaus auf dem Chrischona Berg. Und es ist noch immer eine 1. (1 Eine Footnote)

Mai

Ein positives Feuerwerk erleben wir mit unserem Chor am 7. Mai: Ihr seid einfach gut – und das Konzert ein Hammer, das erste seit fast 2,5 Jahren. Über 600 Leute sind da und feiern mit. Im Chor auch Maryam, die Tage später von uns geht. Was für eine Eruption an Gefühlen, Trauer, Fragen, Schmerz, Dunkelheit. Wir bleiben zurück, noch immer voll Fragen, manchmal Trauer, die sich zu uns setzt und wieder geht («wie eine Katze» – Bernhard Kohlmann) aber doch auch getröstet im Wissen: Wir müssen nicht wissen, sondern Gott weiss und in ihm dürfen Fragen und Schmerz zur Ruhe kommen. Im Wissen: Der Fürst des Lebens ist auch der Lebensfürst über den Tod hinaus, der Fürst des Lebens ist und bleibt auch der Friedefürst für Zeit und Ewigkeit. Der Fürst des Lebens ist immer noch ein wunderbarer Ratgeber und bleibt es und er, das verheissene Kind, ist uns auch ein Vater der Ewigkeit. (Jes. 9,1ff)
Und zum Trotz fahren wir ans Christival. Vielen ein Ort des Trostes und der Inspiration – voller positiver Erlebnisse und Eindrücke.

Juni

Im Juni sprühen viele Geister viele Dinge hinaus in die Welt, aufs Papier und über digitale Medien auf Leinwände und Bildschirme: Arbeiten werden geschrieben, Prüfungen abgehalten und Noten festgelegt. Alles qualmt und raucht am tsc: Die Köpfe, die Computer und die Bleistifte, aber es kommt gut. Alles bestens. Wir feiern mit 28 Absolventen und Absolventinnen eine wundervolle Aussendung. Lukas Kinierim, der als Absolvent einige Worte an uns richtete, meinte: «Theologie & Pädagogik am tsc zu studieren, war eine der besten Entscheidungen, die ich bisher in meinem Leben getroffen habe.» Noch nicht oft wurden so wahre Sätze so authentisch ausgesprochen.

Seit 300 Jahren gibt es die Herrnhuter. Dieses Jahr haben sie ihren Geburtstag tüchtig gefeiert. Wir kennen sie vor allem durch das von vielen geschätzte Losungsbüchlein, das feiert sein 300. Erscheinen zwar erst 2031. Die Herrnhuter sind aber jetzt schon 300 Jahre alt. Für uns von St. Chrischona ist Graf Niklaus Ludwig von Zinzendorf ein wichtiger Inspirationsquell, zählen wir ihn doch zu den Vätern des Pietismus und damit mit zum Wurzelboden, aus dem wir auch Halt und Energie herhaben.

Wer gilt neben Schleiermacher als der wichtigste Theologe des 19. Jahrhunderts? Ja genau, alle haben die Frage richtig beantwortet im Kopf. Ich nenn nun noch die Lösung, damit ihr in Eurer Annahme bestärkt werdet: Albrecht Ritschl. Ritschl prägte eine ganz theologische Schule, die Ritschlianer, zu denen u.a. auch Adolf von Harnack gehörte. Dieses Jahr wurde zu seinem 200. Geburtstag eine wissenschaftliche Tagung durchgeführt. PS: Einer seiner Urenkel, Dietrich Ritschl, war auch Theologe, der sich als Vikar von Ziefen in das schöne Baselbiet verliebte und nach seiner Emeritierung seinen Alterssitz in Reigoldwil aufschlug.

Das junge Team des neuen Foodnote Coffeehouse freut sich über die Eröffnung.
Das junge Team des neuen Foodnote Coffeehouse freut sich über die Eröffnung.

«Wir müssen nicht wissen, sondern Gott weiss und in ihm dürfen Fragen und Schmerz zur Ruhe kommen. Im Wissen: Der Fürst des Lebens ist auch der Lebensfürst über den Tod hinaus, der Fürst des Lebens ist und bleibt auch der Friedefürst für Zeit und Ewigkeit. Der Fürst des Lebens ist immer noch ein wunderbarer Ratgeber und bleibt es und er, das verheissene Kind, ist uns auch ein Vater der Ewigkeit. (Jes. 9,1ff)»

Claudius Buser, tsc-Dozent für Kirchengeschichte

Juli und August

Es ist Sommer. Wir machen Ferien. Es ist schön und warm und heiss und trocken, zu trocken, unser Planet hat Fieber und wir sind nicht die Lösung, sondern das Problem. Es ist kein neuer Vulkan explodiert, aber heiss ist es, als ob soeben einer über der nördlichen Halbkugel seine Hitze verbreiten würde… Wir fragen uns schon manchmal: «Alter Planet Erde, wohin?» Einige fangen an, sich anzukleben auf Strassen, an Gebäuden, an Autos, an Brücken – sie machen darauf aufmerksam, dass es so nicht weitergehen kann. Nur, wie kommt man angeklebt denn weiter? Ach, es ist Sommer und wir machen Ferien. Keine schweren Gedanken bitte.

September

Doch, es gibt Hoffnung, die Ersties kommen. Wir dürfen über 30 neue Studierende bei uns willkommen heissen. Und immer wieder freuen wir uns auf die Neuen und kaum sind sie da, an den Neuen. Ja, ihr seid Grund zur Freude. Wie schön, dass Jahr für Jahr junge, kostbare Menschen wie ihr den Weg zu uns finden, von Gott gelockt, geschubst, gestossen, geführt.

Und Horst und Irmgard Schaffenberger, die ja diesen Herbst in den verdienten Ruhestand treten, öffnen in den Eröffnungstagen ihr weites Herz und laden uns ein, Theologie und Lobpreis zusammen zu denken. Ach, ich vermisse sie. Horst war über Jahre mein Bürokumpel und das war inspirierend und wertvoll. Da sei noch erwähnt, dass dieses Jahr auch Andreas Loos und Stefan Felber weitergezogen sind.

Und dann war da doch vor einigen Jahren noch ein Mann, der den Leuten aufs Maul geschaut hat. Er «erfand» oder popularisierte Wörter wie Lästermaul und Lückenbüsser aber auch Sündenbock, Feuereifer, etc. Er griff grundsätzlich auf die sächsische Kanzleisprache zurück und schenkte uns einen Text, den wir bis heute schätzen: die Bibel in deutscher Sprache. Wobei es zuerst einfach das NT war, das vor genau 500 Jahren auf der Wartburg übersetzt wurde. Er beginnt damit im Advent 1521, ist elf Wochen später praktisch fertig und im September 1522 erscheint die erste in Wittenberg gedruckte Auflage des NT in Deutsch (3000 Stk.) zur Leipziger Buchmesse.

Im September ist auch ein Vulkan erloschen – eh, vielleicht ist das hier das falsche Bild, eher ein Stern untergegangen – der jahrzehntelang geleuchtet hat. Elisabeth II. (1926 – 2022) ist nach fast 71 Jahren als Königin von Grossbritannien heimgegangen.

«Wie schön, dass Jahr für Jahr junge, kostbare Menschen wie ihr den Weg zu uns finden, von Gott gelockt, geschubst, gestossen, geführt.»

Claudius Buser, tsc-Dozent für Kirchengeschichte

33 Studentinnen und Studenten haben zum Start des Studienjahres 2022/23 ein Studium oder den Jahreskurs am tsc begonnen.
33 Studentinnen und Studenten haben zum Start des Studienjahres 2022/23 ein Studium oder den Jahreskurs am tsc begonnen.

Oktober und November

Und schon geht es in das Semester hinein. Der Oktober schwindet rasch dahin und der Unterricht treibt den Schweiss auf die Stirn. Die neuen Studis bringen neuen Schwung auf den Berg. Eigentlich könnten es mehr sein, denn die Weltbevölkerung wächst Tag um Tag und erreicht am 8. November 2022 die unglaubliche Zahl von 8 Milliarden Menschen – und Gott liebt sie alle!

Und wir pflanzen vor unserer Kirche Bäume gegen das Vergessen. Wurzeln brauchen wir, Wurzeln, die Halt geben, Nahrung nach oben transportieren, Wachstum garantieren und im Winter auch Nährstoffe einlagern. Einige der ganz wichtigen Netzwerkpartner des tsc zeigen ihre Verbundenheit mit dem tsc durch diese Krimlinden. Viva Kirche Schweiz, Chrischona Gemeinschaftswerk Deutschland, ÜMG/OMF, Amzi. Diese Organisationen gehörten über Jahrzehnte zur Pilgermission St. Chrischona oder wurden auf dem Chrischona Berg gegründet. Wurzeln auf Chrischona, nicht weil wir aus uns ein guter Wurzelboden sind, sondern weil Gott hier guten Wurzelboden schenkt. Das hier ist sein Werk und soll sein Werk bleiben.

Dezember

Ein neues, wunderbares Chorkonzert bringt weihnachtliche Stimmung auf unseren Berg und nach Bettingen. Wieder unterstützen wir Medair, aber es ist schon unglaublich: Wir beschenken zwar andere, aber wir werden überraschend grosszügig beschenkt von einer unglaublich generösen Spenderin. So floss uns mehr zu, als wir weitergaben, so sieht es ja oft aus, in Gottes Rechnungsbüchern, Gott ist so grosszügig und macht aus unseren kleinen Broten und Fischen «viele Noten» (war eine Schenkung für die Eben-Ezer-Halle – unsere Hall of Music).

«Egal, was uns auf dieser Welt noch um die Ohren fliegen wird, in unserer kleinen privaten Welt, in der tsc-Welt, in der weiten Welt, wir haben einen König, der nicht als zerstörerischer Vulkan über uns hereingebrochen ist, sondern als Kind. Frohe Weihnachten!»

Claudius Buser, tsc-Dozent für Kirchengeschichte

Schluss

Verschiedene Eruptionen haben uns in diesem Jahr aufgeschreckt. Für Tolkien Fans brach diesen Herbst in der ersten Staffel von «Herr der Ringe, Die Ringe der Macht» noch ein anderer Vulkan aus: Der Schicksalsberg, resp. Mount Doom, in dem Sauron seinen Meisterring geschaffen hat: «Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.» Verschiedenste Herrscher strecken heute ihre Hände aus, um die Menschen in ihren jeweiligen Ländern zu knechten, ja, sogar ihre Nachbarländer mit Krieg zu überziehen oder damit zu drohen.

«Es ist uns nicht gegeben, in welchen Zeiten wir leben, doch wir müssen uns entscheiden, was wir in diesen Zeiten tun wollen» (frei nach Gandalf) und wem wir gehorchen möchten. Egal, was uns auf dieser Welt noch um die Ohren fliegen wird, in unserer kleinen privaten Welt, in der tsc-Welt, in der weiten Welt, wir haben einen König, der nicht als zerstörerischer Vulkan über uns hereingebrochen ist, sondern als Kind. Als hilfloses und verletzliches Kind kam er zu uns und zeugte von einer viel stärkeren Macht als jede Muskel- und Waffenmacht: von der Macht der Liebe, die sogar die Herzen der Feinde bewegen kann. «Auch der Kleinste», der dieser Macht von Weihnachten vertraut, «vermag den Lauf der Dinge zum Guten verändern», nicht aus eigener Kraft, sondern mit der Kraft des Kindes in der Krippe. Das glauben wir, denn das Kind in der Krippe, ist auch der, der mit uns ist, der Immanuel und Friedefürst, und es ist zugleich der König, der wahre König dieser Schöpfung.

Frohe Weihnachten!

Claudius Buser hat diesen Jahresrückblick im Semesterabschlussgottesdienst am 21.12.2022 vor der versammelten tsc-Studiengemeinschaft vorgetragen.

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