Berührende Erlebnisse mit Gott
Von berührenden Erlebnissen mit Gott berichteten Absolventinnen und Absolventen des Theologischen Seminars St. Chrischona (TSC) beim Alumni-Jubiläumstreffen 2024. Rund 170 Alumni, die vor 10, 20, 30, 40, 50, 60 oder 65 Jahren ausgesendet wurden, freuten sich über das Wiedersehen mit ihrer alten Ausbildungsstätte und mit vielen Freunden und Weggefährten.
«Wo habt ihr erlebt, dass der Himmel die Erde berührt hat?», fragte René Winkler vom TSC bei der Jubilarenfeier. Sieben Jubilare berichteten über Erlebnisse mit Gott während ihres jahrzehntelangen Dienstes in unterschiedlichen Tätigkeiten auf der ganzen Welt.
50 Jahre Dienst im südlichen Afrika
Aus dem südlichen Afrika angereist war Martin Frische. Er wurde 1974 von St. Chrischona ausgesendet und kam zunächst als Stadtmissionar nach Johannesburg. In 50 Jahren Dienst war er in verschiedenen Aufgaben für die Evangelischen Stadtmissionen im Südlichen Afrika (ESSA) tätig, zuletzt als Bischof. «Wo Menschen zum Glauben kommen, berührt der Himmel die Erde», sagte Martin Frische. Er berichtete von Bekehrungen bei Farmgottesdiensten und offenen Türen für die Arbeit der ESSA in Namibia. Von einer Missionsbewegung für die deutschsprechenden Menschen hat sich die ESSA zu einem Gemeindeverband entwickelt. Eine wichtige Rolle dabei haben Absolventen des TSC gespielt. «Es sind 25 Stadtmissionare von Chrischona ins südliche Afrika gekommen», rief Martin Frische in Erinnerung.
Lernerfahrungen aus dem Missionsdienst
Vom Missionsdienst mit indicamino in Südamerika berichtete Heidi Kohli. Dort war die Absolventin der Bibelschule für Frauen von 1984 gemeinsam mit ihrem Mann rund 33 Jahre im Dienst. Sie erzählte von mutigen jungen Christen, die trotz Verfolgung und Gefängnis an ihrem Glauben festhielten. Von den Indigenen hat Heidi Kohli gelernt, treu im Glauben zu bleiben und bewusster zu beten.
Impressionen des Jubiläumstreffens
Einblicke in die Seelsorgearbeit
Spannende Einblicke in die Arbeit als Seelsorger gab Gebhard Weik. Der TSC-Absolvent von 1984 hat im Laufe seines Lebens Aus- und Weiterbildungen zum therapeutischen Seelsorger, Ehe- und Familienberater und Supervisor absolviert. Heute ist er für die ISBB Beratungsstelle in Calw in Deutschland tätig. Er erklärte, dass es in der Seelsorge sehr viel Geduld braucht und durch das Eingreifen Gottes auch dort Veränderungen möglich sind, wo wir es für unmöglich halten. Im Laufe der Jahre hat sich sein Gottesbild verändert. Gebhard Weik erklärte: «Ich habe immer mehr verstanden, dass es Gott zuerst auf die Beziehung zu ihm ankommt und nicht auf das, was ich für ihn tue.»
Emotionaler Schlusspunkt
Besonders emotional wurde es zum Schluss der Jubilarenfeier. René Winkler erinnerte an Peter Wyss, der 2024 sein 65-jähriges Jubiläum gefeiert hätte, wäre er nicht 1977 im Missiondienst in Thailand ermordet worden. Damals ebenfalls getötet wurde der Vater von Dr. Dr. Beat Schweitzer. Er ist heute als Studiengangsleiter am TSC tätig und feierte selbst sein 40-jähriges Abschlussjubiläum. Er berichtete von seinen Schwierigkeiten, die Ermordung des Vaters emotional zu verarbeiten und wie Gott ihm dabei geholfen hat. «Manchmal ist Gott auch ein Gott ohne Worte», sagte Beat Schweitzer.