180 Jahre tsc - was uns prägt und bewegt
Am 8. März 2020 ist das Theologische Seminar St. Chrischona (tsc) 180 Jahre alt geworden. Welche Themen und Ereignisse haben das tsc bewegt, geprägt und vorangebracht? Was hat sich in die DNA des tsc eingeprägt und wirkt heute noch weiter? Claudius Buser, Dozent für Kirchengeschichte und stellvertretender Rektor des tsc, hat sich diesen Fragen gewidmet. Entstanden ist eine Broschüre, die den Bogen vom Gestern zum Heute spannt.
Good News
Ein Student sitzt auf der Mauer bei der Kirche St. Chrischona. Sein T-Shirt trägt die Aufschrift «Good News». Auf dem Titelbild der Broschüre spiegelt sich so der Gründungsgedanke von 1840, der noch heute tief verwurzelt ist am tsc: «Junge Handwerker ausbilden, damit sie das Evangelium in Wort und Schrift verständlich unter den Menschen vorleben und verbreiten können». Studieren kann man am tsc nach wie vor auch ohne Abitur oder Matura. Auch Handwerker sind unter den Studierenden von heute.
Von den Anfängen bis heute
Claudius Buser beschreibt im ersten Teil wichtige Etappen aus der Geschichte des tsc. Wie die Bildungsinstitution auf St. Chrischona im Umfeld eines pietistisch praktischen Christentums entstand. Wie sie sich Ende des 19. Jahrhunderts zum ersten Prediger- und Missionsseminar im deutschsprachigen Europa entwickelte. Wie St. Chrischona zu einem Vorreiter in Sachen «Theologische Bildung für alle» wurde. Wie sich das tsc im Chrischona-Verband unter dem Motto «Bewährtes erhalten, Neues wagen» im 20. Jahrhundert weiterentwickelte. Wie sich die Arbeit auf Chrischona heute im 21. Jahrhundert «zurück zu den Wurzeln» orientiert und fokussiert: Menschen für die Mitarbeit im Reich Gottes auszubilden.
Über 6600 Männer und Frauen haben seit 1840 auf St. Chrischona studiert. Ein paar Absolventinnen und Absolventen kommen in der Broschüre zu Wort. Sie erzählen, wie das tsc sie geprägt hat und wie sie die DNA des tsc beschreiben.
Das Evangelium verständlich und leidenschaftlich kommunizieren
Die Geschichte des tsc ist durchdrungen vom Wunsch, das Evangelium verständlich und leidenschaftlich zu kommunizieren. Doch was umfasst Kommunikation eigentlich alles, wie ist sie in der Theologie zu denken, wie umfassend kann man darüber reden? Solche Fragen führten dazu, das theologische Arbeiten am tsc unter den Begriff der Kommunikativen Theologie zu stellen. Gott spricht uns Menschen an und befähigt uns zur Antwort. Kommunikative Theologie staunt über diese Möglichkeit, lernt Gottes Reden in der biblischen Botschaft kennen, versucht zu antworten und anderen zeitgemäss von dieser Botschaft zu erzählen.
Das Profil des Theologischen Seminars St. Chrischona – gewachsen in 180 Jahren
Im zweiten Teil der Broschüre benennt Claudius Buser Schwerpunkte, die aus der Geschichte erwachsen heute dem tsc sein Profil geben:
- Die Liebe Gottes treibt uns – wir glauben an die verändernde Kraft des Evangeliums.
- Aus der Schrift leben – wir trauen der Bibel und bleiben mit ihr unterwegs.
- Hoffnungsorientiertes Arbeiten – es kommt besser, als wir es je zu träumen wagen.
- Freisetzen aller Kräfte und Gaben – in Gottes Reich arbeiten Frau und Mann, Alt und Jung gemeinsam.
- Impulsgeber für andere – wir dienen allen Christen und geben Impulse des Handelns Gottes gerne weiter.
- Wir sind nicht allein unterwegs – wir arbeiten zusammen und bilden andere aus.
- Heil, Heilung und Heiligung gehören zusammen – wir setzen uns für eine ganzheitliche Spiritualität ein.
Autor der Broschüre:
Claudius Buser
Video zum Thema:
Claudius Buser blickt auf 180 Jahre tsc: Was prägt bis heute?