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3340 Jahre im Dienst Gottes

René Winkler (im Foto links) befragt Jubilare, was sie krisenfest gemacht hat.
tsc-Jubilarenfeier 2022

3340 Jahre im Dienst Gottes

Jubilarinnen und Jubilare des tsc berichteten aus ihrem Dienstleben

Rechnet man die Jahre zusammen, die die Jubilarinnen und Jubilare 2022 des Theologischen Seminars St. Chrischona (tsc) seit ihrer Aussendung im Dienst standen, ergibt sich die Zahl 3340. Bei der Jubilarenfeier am 18. Oktober erzählten sie hoffnungsvolle Geschichten aus diesen Jahren. Deren Tenor: Es sind nicht die Menschen, die Gottes Werk vollbringen – es ist Gott, der es durch die Menschen vollbringt.

René Winkler, der die Alumni-Arbeit des tsc leitet, erklärte die Idee der Jubilarenfeier mit dem Begriff der «Erzählgemeinschaft». Es gehe darum, unter dem Motto «Krisenfest» Leben zu teilen, um einander zu entlasten und zu ermutigen. Dazu befragte René Winkler acht Jubilarinnen und Jubilare aus unterschiedlichen Abschlussjahrgängen, die sich durch relativ verschiedene Lebenswege auszeichneten.

Wie Mission funktioniert

Sehr persönlich und authentisch berichteten diese aus ihrem Leben. Etwa Hans-Hermann Heldberg, der nach seinem Studienabschluss am tsc 1982 viele Jahre Missionar in Ostasien und später Regionalleiter für Norddeutschland von OMF Deutschland war. Er erklärte, dass sich sein Verständnis von Mission im Laufe der Jahre verändert hat. Direkt nach seinem tsc-Studium dachte er: «Jetzt habe ich das Werkzeug, mit dem ich Mission machen kann.» Mit der Zeit erkannte er aber, dass Mission so nicht funktioniert und er sich stattdessen Gott vollkommen zur Verfügung stellen muss. «Es ist nicht Mission machen, es ist Mission sein», so Hans-Hermann Heldberg.

Dankbarkeit macht krisenfest

Dankbarkeit als Schlüssel für ein krisenfestes Dienstleben hat Schwester Hanni Bundrück erkannt, die ihren 60-jährigen Studienabschluss feierte und viele Dienststationen erlebt hat. Zum Beispiel war sie Leiterin eines Alten- und Pflegeheims und einer Altenpflegeschule. Zwei Bibelverse machten ihr Mut in allen Veränderungen: «Sei getrost und unverzagt und harre des HERRN!» (Psalm 27,14) und «Mein Angesicht soll vorangehen, darin will ich dich leiten.» (2. Mose 33,14).

Ringen mit dem Dienstverständnis

Die Jubilarinnen und Jubilare nutzten die Jubilarenfeier, um von Momenten aus ihrem Leben zu berichten, in denen der Himmel die Erde berührte, etwas Göttliches spürbar wurde. Der tsc-Absolvent, Coach und Pastor Reini Kiener erzählte vom Ringen mit seinem persönlichen «evangelikalen Atheismus» – also einem Dienstverständnis, das nach der eigenen Leistung und nicht nach Gott fragt. «Gott will mir zeigen, wer ich bin und was ich durch ihn kann», hat Reini Kiener erkannt. Mit dieser Einstellung habe er geistlich und emotional reifen können.

René Winkler (im Foto links) befragt Jubilare, was sie krisenfest gemacht hat.
René Winkler (im Foto links) befragt Jubilare, was sie krisenfest gemacht hat.
Schwester Hanni Bundrück berichtete an der Jubilarenfeier 2022 aus ihrem 60-jährigen Dienstleben.
Schwester Hanni Bundrück berichtete an der Jubilarenfeier 2022 aus ihrem 60-jährigen Dienstleben.

«Bei allen Versetzungen, die ich erlebt habe, wusste ich: Gottes Angesicht geht mit, geht voran und bahnt mir den Weg. Ich wusste nicht, ob ich Krankenschwester oder Lehrerin werden will – und Gott hat mir beides geschenkt.»

Schwester Hanni Bundrück, Absolventin 1962 der Bibelschule für Frauen

«Ich rechne mit dem Faktor Hoffnung!»

Eindrücklich und spannend war der Bericht von Erna Abry, die 1982 die Bibelschule für Frauen absolviert hat, über ihren Dienst unter Prostituierten im Zürcher Oberland. Sie erzählte, wie sie eine Frau aus dem Rotlichtmilieu über einen längeren Zeitraum begleitete. Diese Frau wurde unter anderem von Schmerzen geheilt und fasste schliesslich den Mut, aus dem Milieu auszusteigen. Nach vielen Schwierigkeiten gelang es ihr und das Interesse am Glauben wuchs. Erna Abrys Fazit: «Ich rechne mit dem Faktor Hoffnung und damit, dass Jesus sagt, dass sein Wort nicht leer zurückkommt.»

Infos zum tsc-Jubiläumstreffen

  • Das tsc-Jubiläumstreffen findet jedes Jahr Mitte Oktober statt. Zum Programm gehören neben der Jubilarenfeier ein festliches Essen sowie Klassentreffen, Infos vom tsc und ein Gottesdienst mit der Studiengemeinschaft.
  • Eingeladen werden alle Absolventinnen und Absolventen des Theologischen Seminars St. Chrischona bzw. des früheren Predigerseminars und der Bibelschule für Frauen, deren Aussendung 10, 20, 30, 40, 50, 60 oder 65 Jahre zurückliegt.
Rund 150 Alumni mit Angehörigen waren der Einladung des tsc zur Jubilarenfeier am 18. Oktober 2022 gefolgt.
Rund 150 Alumni mit Angehörigen waren der Einladung des tsc zur Jubilarenfeier am 18. Oktober 2022 gefolgt.

2 Kommentare zu “3340 Jahre im Dienst Gottes

  1. Walter Henkenhaf sagt:

    Lieber Markus Dörr,
    es war eine sehr schöne Jubliäumsfeier. Der Rückblick, das Heute und die Zukunft von Chrischona in der Darstellung hat uns sehr gut gefallen. Vor allem auch, wie die neuen Dozenten ausgewählt werden und wie Zukunftspläne da sind mit der Offenheit über Gottes Führung.
    Die Berichte von Einzelnen aus den verschiedensten Jubiläen waren auch gelungen. René Winkler hat das sehr gut moderiert.
    Das Essen war sehr gut, beim Frühstück wäre für die Deutschen ein wenig mehr Schwarzbrot schön gewesen, da bei Hefezopf Käse oder Marmelade nicht gut schmeckt….. Alles hat aber dazu gedient, weiter „Chrischonese“ zu sein und die Arbeit mitzutragen.
    An alle herzlichen Dank!
    Walter und Lydia Henkenhaf

    1. Lieber Herr Henkenhaf, liebe Frau Henkenhaf, ich bedanke mich für Ihre freundliche Rückmeldung zum tsc-Jubiläumstreffen 2022. Wir freuen uns sehr, dass Sie unsere Arbeit weiterhin fröhlich mittragen. Herzlichen Dank für Ihre Verbundenheit!

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