Bachelor-Studiengänge

Bachelorarbeiten von TSC-Studierenden

Wissenschaftliche Abschlussarbeiten

Die Bachelorarbeit ist die wissenschaftliche Abschlussarbeit in den Studiengängen Kommunikative Theologie, Theologie & Pädagogik sowie Theologie & Musik des Theologischen Seminars St. Chrischona. Die Studentinnen und Studenten erörtern ein selbst gewähltes Thema mit wissenschaftlichen Hilfsmitteln und den im Studium erworbenen Fähigkeiten. Ein Dozent oder eine Dozentin helfen bei der Eingrenzung des Themas und begleiten den Erarbeitungsprozess.

Der Umfang der Bachelorarbeit soll 65’000 bis 85’000 Zeichen betragen, also rund 35 bis 40 Seiten ohne Anhang. Ausgewählte und besonders gut benotete Bachelorarbeiten veröffentlicht das TSC auf dieser Internetseite. So kannst du dich in spannende theologische Themen einlesen und dir ein eigenes Bild machen von der hohen Qualität des TSC-Studiums.

Auf dieser Seite veröffentlicht das Theologische Seminar St. Chrischona ausgewählte, besonders gute Bachelorarbeiten, die in den letzten fünf Jahren erarbeiten worden sind.

Bachelorarbeiten 2024

BTh Kommunikative Theologie

Vom Wert der Weisheit

Autor: Ruben Sommer

Zusammenfassung

Warum haben Adam und Eva bloss von dieser Frucht gegessen? Mit dieser Frage beschäftigt sich Ruben Sommers Bachelorarbeit. Er erforscht, wie sich die Erzählung von Adam und Eva den Leserinnen und Lesern mitteilen will und welche Botschaft die Erzählung in das Leben der Leserschaft hinein tragen will. Dazu lässt er bewusst den biblischen Text zu Wort kommen lassen.

Aufgrund der im Text behandelten Themen, Motive und des spezifischen Vokabulars, vermutete Ruben eine enge Verwandtschaft zwischen der Geschichte von Adam und Eva und der Theologie der alttestamentlichen Weisheitsschriften. Genauer, zwischen der Geschichte von Adam und Eva und den Sprüchen Salomos. Im Verlaufe der Bachelorarbeit entdeckte Ruben faszinierende Parallelen zwischen den beiden Büchern, die seine Vermutungen zu bestätigen schienen. Im Rückblich auf seine Bachelorarbeit kann Ruben nur staunen und sagen, dass Gott ihm einen wahrhaftigen Schatz offenbart hat, mit dem er vieles in der Bibel mit einem neuen Tiefgang verstehen lernt: den Wert der Weisheit.

Die alttestamentliche Weisheit in Bezug auf die Sprüche Salomos, lässt die Geschichte von Adam und Eva in einer erfrischenden, alltagsnahen und persönlich relevanten Perspektive erscheinen und damit Gen 2-3 neu relevant werden für unsere persönliche Spiritualität und unseren Gemeindekontext, besonders in der Verkündigung.

Vita Ruben Sommer

Ruben Sommer, tsc-Absolvent 2024Ruben Sommer (Jahrgang 2000) wurde in Luzern geboren und wuchs in Strengelbach AG bei Zofingen auf. Nach Beendigung der Grundschule absolvierte er von 2015 bis 2019 die Fachmittelschule in Fachrichtung Kommunikation an der Neuen Kantonsschule Aarau. Anschliessend leistete er seinen Militärdienst, in welchem er eine Kaderlaufbahn zum Offizier einschlug. Ab 2021 studierte er am tsc. Während seines Theologiestudiums entwickelte Ruben eine grosse Leidenschaft für Theologie, Lehre und das Alte Testament. Sein Herz schlägt dafür, die Bibel zu erforschen und in ihr nach Schätzen zu graben. Ruben möchte biblische Theologie für die Gemeinde greif- und fassbar machen. Dazu geht er gerne neue Wege und versucht, verschiedene theologische Ansätze weiter zu denken. Diese Leidenschaft spiegelt sich auch in seiner Bachelorarbeit zu Gen 2-3 und den Sprüchen Salomos wider. Die Idee zu dieser Arbeit kam Ruben in einer AT-Vorlesung zum Thema Gen 2-3.

BA Theologie & Pädagogik

Feste zwischen Himmel und Erde

Autorin: Simone Knierim

Zusammenfassung

Festzeiten sind seit je her ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Lebensrhythmus. Welche Bedeutung die Feste der Bibel – exemplarisch das Passafest Israels – heute noch für den Glauben evangelischer Christinnen und Christen haben könnten und die Frage nach dem Grund der göttlichen Einordnung in solche Festzeiten, hat Simone Knierim in ihrer Bachelorarbeit untersucht.

Zwischen den Zeiten des Alten Israels und der Moderne wandelte sich die Gesellschaft von einer Erinnerungs- in eine Ereigniskultur. So musste sich auch die Art und Weise ändern, wie eine christliche Gemeinschaft Feste begeht. Doch die Relevanz der Feste besteht weiterhin darin, dass in ihnen Glaubensinhalte nicht nur dem Wissen nach vermittelt werden, sondern durch ganzheitliches Erleben vertieft und gefestigt werden.

Mit dem Bekenntnis zum österlichen Ereignis des auferstandenen Christus im Mittelpunkt, haben Feste die Fähigkeit, Sinn und Nähe zu stiften und Beziehung zum dreieinigen Gott auf einer Leib-seelischen Ebene zu vertiefen, sodass diese mit dankbarer Freude in einer Gemeinschaft von Gläubigen auch heute noch zelebriert werden kann und sollte.

Vita Simone Knierim

Naemi Pfefferle, tsc-Absolventin 2023Simone Knierim (Jahrgang 1998) wurde in Brasilien geboren und wuchs in Baden-Württemberg auf. Hier legte sie bereits in der Schule den Schwerpunkt auf Pädagogik und Psychologie, was sich im Studium auf St. Chrischona fortsetzte. Die Erfahrungen während ihres FSJ festigten den Wunsch, im vollzeitlichen Dienst den Glauben an Jesus mit Menschen zu teilen. Sie schätzt die Schönheit von Bildern und Worten, Momente der Ruhe und einen ganzheitlichen, kindlich-einfachen Glauben mit tiefen Wurzeln. Diese Dinge spiegeln sich ein Stück weit auch in der Thematik der Bachelorarbeit wider, welche die biblischen Feste auf ihre heutige Bedeutung hin untersucht. Angestossen wurde das Interesse an den Festen bei der Israel-Reise des tsc.

BA Theologie & Musik

Ich danke, also sing ich!

Autorin: Amelie Görnert

Zusammenfassung

Während schon länger ein interdisziplinärer Diskurs zur Dankbarkeit stattfindet, hinkt
die Theologie etwas hinterher. Dabei spielt Dankbarkeit eine grosse Rolle im Leben
der Gläubigen. Die vorliegende Arbeit bringt die Theologie daher mit der Philosophie
ins Gespräch, um daraus Erkenntnisse für die Theologie und Musik gewinnen zu können.

Als Grundlage für das Gespräch dient die Darstellung einer eingehenden philosophischen
Untersuchung der Dankbarkeit. Anhand des dort gewonnenen Vokabulars werden
dann einige ausgewählte Aspekte in einem zweiten Schritt theologisch betrachtet,
differenziert und diskutiert.

Es wird deutlich, dass die Taten Gottes am Menschen dankwürdige Wohltaten sind, weil sie freien und bedingungslosen Ursprungs sind. Der Dank des Menschen, der sich in Sprech- und Tathandlungen ausdrückt, ist die gebunden-freie Antwort auf diese Wohltaten und kann nicht im Sinne einer ausgleichenden Gerechtigkeit verstanden werden. Die Wichtigkeit des freien und fröhlichen Danks wird aufgezeigt.

In einem letzten Schritt wird dann aufgezeigt, inwiefern die Musik, unter besonderer Berücksichtigung des Gesangs in der christlichen Gemeinde, zum Klangkörper der Dankbarkeit werden kann. Dafür werden drei Aspekte beleuchtet: Freude, Freiheit und Freundschaft.

Vita Amelie Görnert

Amelie Görnert, TSC-Absolventin 2024Amelie Görnert (Jahrgang 1995) ist in Baden-Württemberg aufgewachsen und hat nach ihrem Abitur Musiktherapie (BA) in Heidelberg studiert. Nach ihrem Studienabschluss und ihrer Eheschliessung im Jahr 2019 wollte sie sich gemeinsam mit ihrem Mann Matthias eigentlich nur ein Jahr lang am TSC weiterbilden. Aber in der Zeit des Jahreskurses packte sie die Faszination für Theologie und Gesang. Und so blieb sie – wie ihr Mann auch – vier weitere Jahre, um Theologie & Musik (BA) zu studieren. Mit Ende des Studiums traten Matthias und Amelie Görnert gemeinsam eine Pastorenstelle in einer Viva Kirche im Kanton Zürich an.

BA Theologie & Musik

Gesang und Gebot

Autor: Matthias Görnert

Zusammenfassung

Die Bachelorarbeit von Matthias Görnert beschäftigt sich mit dem Verhältnis und den Zusammenhängen von spezifisch christlicher Ethik und dem Gesang der christlichen Gemeinde sowie mit der Wirkung von Gesang auf ethische Überzeugungen und ethisches Handeln.

Dazu wurden zwei philosophische Arbeiten – «Musik, Emotionen und Ethik» von Peter Rinderle und «Der Verlust der Tugend» von Alasdair MacIntyre – untersucht und systematisch-theologisch reflektiert. Bei der anthropologischen Reflexion spielt die bei beiden Philosophen vorkommende «Einheit» des menschlichen Lebens eine wesentliche Rolle. Die darauf folgende ethische Reflexion schliesst sich dem Ansatz von MacIntyre weitgehend an und modifiziert ihn leicht. Es wird deutlich, dass christliche Ethik im Wesentlichen als Tugendethik erkannt werden kann.
Die gewonnenen Erkenntnisse wurden auf den Gemeindegesang bezogen, nachdem dieser hauptsächlich in seiner historischen Entwicklung dargestellt wurde. Dabei korrespondieren die drei musikalisch bzw. phänomenologisch motivierten Begriffe «Hören», «in Bewegung setzen lassen» und «auf das Ziel hin» mit den drei zentralen christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung.

Schliesslich werden die aufgezeigten Zusammenhänge und Erkenntnisse für die praktische Anwendung in der Gemeinde empfohlen. Singen erweist sich im Sinne von Eph 5,19 als Ausübung des Doppelgebots der Liebe par excellence.

Vita Matthias Görnert

Matthias Görnert, tsc-Absolvent 2024Matthias Görnert (Jahrgang 1991) wuchs in der Nähe von Karlsruhe in Baden-Württemberg auf. Seine grosse Begeisterung für Musik entwickelte sich im lokalen Akkordeonorchester, bei der Jugendarbeit im CVJM und in der Mitarbeit im Lobpreisteam einer evangelischen Freikirche. Der Wunsch, musikalische Fähigkeiten zu vertiefen und sprachfähiger über den eigenen Glauben zu werden, führte ihn gemeinsam mit seiner Frau Amelie zum Jahreskurs am Theologischen Seminar St. Chrischona und dann weiter zum dortigen Studiengang Theologie & Musik. Matthias faszinierten insbesondere die Möglichkeiten der Musik, Emotionen auszudrücken und anzuregen und so auf musikalische Weise in Beziehung zu Gott und den Mitmenschen zu treten. Die emotionale Tiefe und Bandbreite der Psalmen, die Kraft und Schönheit orchestraler Musik und nicht zuletzt theologische Erkenntnisse regten zu verschiedenen Projekten an. Aus dem Wunsch, die emotionalen Wirkungen der Musik in der Glaubens-, Lebens- und Gemeindepraxis zu untersuchen, entstand seine Bachelorarbeit, welche nach dem Zusammenhang von Gemeindegesang und christlicher Ethik fragt.

BA Theologie & Musik

Wieviel Bibel steckt in unserem Lobpreis?

Autorin: Vanessa Habermann

Zusammenfassung

Dass es in fast jedem modernen Lobpreislied Referenzen zur Bibel gibt, ist für Bibelleser und Bibelleserinnen offensichtlich. Die Bachelorarbeit von Vanessa Habermann geht der Frage auf den Grund, wie genau sich das Wort Gottes in unseren Gemeindeliedern wiederfindet. Es wird untersucht, welche Stellen in den Liedern miteinander in Verbindung gebracht werden und warum. Auch liedübergreifende Muster oder allgemeine Tendenzen werden festgehalten.

Zu Beginn werden die Ansätze von drei verschiedenen Gemeindeliedanalysen von Hahnen, Thornton und Ehlebracht vorgestellt. In Anlehnung an diese und in Bezug auf ihre Ergebnisse erfolgt dann die eigene Analysearbeit. Dafür wird ein Pool von 50 zeitgenössischen Gemeindeliedern aus dem Praise & Worship-Genre untersucht und die Lieder gemäss ihrer Nähe zum Bibeltext in drei Gruppen eingeteilt. Je Gruppe werden dann repräsentativ drei Lieder Wort für Wort aufgeschlossen und ihre Textverbindungen exegetisch untersucht.

Es wird gezeigt, dass Gruppe A mit dem stärksten Textbezug, die kleinste ist. Gruppe C, mit den schwächsten Referenzen zur Bibel, ist hingegen die Grösste. Diese Arbeit strebt keine Beurteilung der Beobachtungen an, sondern hat primär darstellenden Charakter.

Die Beobachtungen lassen eine gewisse Schwäche in der exegetischen Arbeit beim Entstehungsprozess der Lieder vermuten. Im Ausblick wird folglich auf die Relevanz der theologischen Ausbildung der Liedautoren und Liedautorinnen der Zukunft hingewiesen.

Vita Vanessa Habermann

Vanessa Habermann, tsc-Studentin 2023Vanessa Habermann (Jahrgang 1997) ist aufgewachsen in Rheinland-Pfalz bei Zweibrücken. Sie absolvierte ein Studium an der Hochschule für Künste in Bremen. Geprägt von der Worshiparbeit der Paulusgemeinde Bremen entfaltete sie ihre musikalischen Gaben immer mehr und entschied sich für ein zweites Studium: Theologie & Musik am tsc. Hier vertiefte Vanessa Habermann sich immer mehr ins Songwriting, in der Hoffnung mit ihrer Stimme, ihrer Musik und ihren Texten etwas an die Menschen weitergeben zu können, was Bestand hat. So lag ihr Thema für die Bachelorarbeit nahe: Die Auseinandersetzung mit den Inhalten unserer Lobpreis-Lieder ist für Vanessa Habermann elementar, wenn es um Kirche geht.

BA Theologie & Musik

Der Klang der Fürbitte

Autorin: Hannah Renz

Zusammenfassung

Studienergebnisse zeigen, dass gesprochene Gebete – und somit auch die Fürbitte – kaum noch Bestandteil des Gottesdienstes sind. Gesprochene Gebete nehmen durchschnittlich nur ca. 6 % des Gottesdienstes ein. Da Gesang wiederum einen sehr hohen Stellenwert hat, sah Hannah Renz darin die Chance, in ihrer Bachelorarbeit die vielseitigen Dimensionen und Wirkungen von Gesang und Fürbitte aufzuzeigen und miteinander zu verbinden.

Der Blick in die Kirchengeschichte hat gezeigt: Gesungene Fürbitte ist nichts Neues und wurde jahrhundertelang in der alten Kirche praktiziert. Ideen für mögliche Umsetzungen anhand praktischer Beispiele zeigen auf, wie gesungene Fürbitte in unserem Gottesdienst heute konkret aussehen kann.

Musikalische Fürbitte ist eine Form, die nicht nur die Gebetspraxis in Freikirchen wiederbelebt, sondern darüber hinaus auch alte Traditionen neu aufleuchten lässt, neue Gestaltungsmöglichkeit der Gebets- und Musikpraxis bietet und schlussendlich das Gebet auf einer tieferen Ebene nachhaltig erfahrbar macht.

Vita Hannah Renz

Hannah, Renz, tsc-Absolventin 2024Hannah Renz (Jahrgang 2000) wuchs in Holzgerlingen in Baden-Württemberg auf. Schon früh engagierte sie sich in der dortigen Kinder- und Jugendarbeit der Royal Rangers (Christliche Pfadfinder). Auch die Musik war schon immer Teil ihres Lebens, weshalb sie nach dem Abitur mit Schwerpunkt Musik den Wunsch hatte, ihren Glauben und die Musik zu verbinden und Menschen damit dienen und begeistern zu können. Dieser Wunsch brachte sie nach einer sechsmonatigen Bibelschule mit YWAM ans Theologische Seminar St. Chrischona, wo sie 2020 den Studiengang Musik & Theologie begann. Hannah ist begeistert von der Tiefe, die im Gebet und in der Musik steckt und welche Auswirkungen diese nicht nur auf Körper, Seele und Geist hat, sondern auch auf die Einheit unter Gläubigen. Dies durfte sie besonders während eines Volontariats im Gebetshaus Augsburg erleben. Aus dieser Faszination heraus und der Sehnsucht danach, die Praxis des Gebets in Freikirchen neu zu beleben, schrieb Hannah die Bachelorarbeit über Fürbitte. Nach Abschluss ihres tsc-Studiums startet Hannah als Jugendreferentin in der Chrischona-Gemeinde Rheinfelden.

BA Theologie & Musik

Manipulation in der Lobpreismusik?

Autor: Mathis Wunderlich

Zusammenfassung

In der Bachelorarbeit von Mathis Wunderlich geht es um eine mögliche Manipulation in der modernen Lobpreismusik durch rein musikalische Parameter und die daraus entstehenden Folgen, positive wie negative. Dabei spielt vor allem der Zusammenhang von Emotionen und Musik eine zentrale Rolle, da Manipulation vorwiegend auf affektiver Ebene stattfindet. In einem ersten Teil wird der Begriff «Manipulation» als eine neutrale Form der Beeinflussung definiert und basierend auf einer dienenden Ethik philosophisch-ethisch sowie christlich-ethisch (mit Jesus als Vorbild) so eingeordnet, dass eben jene sowohl in negativer als auch in positiver Weise verwendet werden kann und somit eine Art moralische Grauzone darstellt.

Anschliessend wird allgemein die Thematik der Emotionalität in Musik behandelt, als Voraussetzung für eine mögliche Manipulation durch instrumentale Musik, was anhand der Filmmusik (die, genau wie Lobpreismusik, besonders emotional geprägt ist) beispielhaft aufgezeigt wird. Durch den Zusammenhang von Filmmusik und Manipulation durch emotionale Einbindung des Publikums kann von der Existenz manipulativer Aspekte in Musik allgemein gesprochen werden, was auch anhand von weiteren Beispielen belegt wird.

Der dritte Teil der Bachelorarbeit dient der Analyse der modernen Lobpreismusik. Durch den Vergleich mit der untersuchten Popmusik fallen einige Ähnlichkeiten in Struktur, Harmonie, Rhythmus und Sound auf, während die exemplarischen Liedanalysen noch genauere musiktheoretische und klangliche Erkenntnisse liefern.

Im finalen Abschnitt werden die Ergebnisse aus den vorherigen Teilen schliesslich zusammengeführt und die Erkenntnisse zu Manipulation in der Musik auf die moderne Lobpreismusik übertragen. Dazu wird zuerst die eigentliche Intention von Lobpreis als ganzheitliche Vertiefung der Beziehung mit dem trinitarischen Gott dargestellt und die hohe Emotionalität in der modernen Lobpreismusik durch ekstatische und repetitive Elemente aufgezeigt, die sich auch in den Beispielliedern finden. Die emotionale Beteiligung des Publikums führt, wie auch schon bei der Filmmusik, zu manipulativen Aspekten, die in der modernen Lobpreismusik auftreten können und ethische Konsequenzen nach sich ziehen: Transparenz, Überprüfung, Bewusstwerdung, Pluralismus, Freiheit und Liebe sind hierbei die wichtigsten Stichpunkte, um zu verhindern, dass die Musik weder zur Ersatzreligion wird noch emotionslos bleibt.

Vita Mathis Wunderlich

Mathis Wunderlich, tsc-Absolvent 2024Mathis Wunderlich (Jahrgang 2000) ist in der Nähe von Frankfurt in Unterfranken aufgewachsen. Nach seinem FSJ in Peru mit dem CVJM wollte er zunächst Musik in Deutschland studieren und kam über einige Umwege ans Theologische Seminar St. Chrischona. Dort konnte er seine Erfahrungen aus der Mitarbeit in seiner Heimatgemeinde mit seiner Leidenschaft für die Musik kombinieren. Dank der vielen neuen Inhalte und der grossen Community am tsc konnte er zugleich in die Welt der Musik und der Theologie eintauchen und neben dem Studium auch eigene Projekte verwirklichen. Dabei lag auf der Filmmusik und instrumentalen Musik stets eine besondere Faszination. Durch die intensive Beschäftigung mit dem Thema Lobpreismusik und die Suche nach dem richtigen Umgang mit dieser entstand dann auch seine Bachelorarbeit, die besonders die Instrumentalmusik im Lobpreis in den Fokus nimmt.

Bachelorarbeiten 2023

BA Theologie & Pädagogik

Komm, Heiliger Geist!

Autorin: Naemi Pfefferle

Zusammenfassung

Die Bachelorarbeit von Naemi Pfefferle befasst sich mit der Frage nach der Adressierung des Heiligen Geistes im Gebet. Christlicher Glaube bekennt sich zum dreieinen Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Im Nicäno-Konstantinopolitanum heisst es über den Heiligen Geist, er werde mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht, doch in der Praxis sind die Anreden des Geistes im Gebet spärlich. Im Nachgehen dieser Differenz liegt der Fokus auf heutigen theologischen Stellungnahmen.

Die Einleitung beinhaltet eine thematische Hinführung der umrahmenden Themen Trinität, Pneumatologie und Gebet. Darauf folgt eine Darstellung des Person- und Gott-Seins des Heiligen Geistes mit biblischem Zeugnis. Die nachstehende Verknüpfung von Geist und Gebet führt zur Erkenntnis der Untrennbarkeit. Weil der Geist Urheber des Gebets und Beter selbst ist, beten wir im Geist und er in uns. Christliches Beten vollzieht sich immer im Heiligen Geist, durch Jesus Christus, und ist an den Vater gerichtet. Dabei ermöglicht der Heilige Geist in uns das Einstimmen in Jesu Ruf zum Vater. Wird Trinität aber als Liebesgemeinschaft von Vater, Sohn und Heiligem Geist verstanden, wird der Betende gleichzeitig in die ewige Kommunikation Gottes hineingenommen und kann sich spezifisch an die drei wenden. Auch wenn das Zurücktreten des Geistes hinter Vater und Sohn ernstgenommen werden muss, ist damit Gebet an den Heiligen Geist nicht ausgeschlossen. Vielmehr entspricht es Gott ihn als dreieinen anzusprechen. Gerade im Anreden des Geistes zeigt sich das Ernstnehmen der innergöttlichen Vielfalt und Differenzierung. Die Einheit Gottes wird dabei nicht preisgegeben, weshalb vom alleinigen Anreden des Geistes abzusehen ist. Im Adressieren des Geistes spiegelt sich aber das Wahrnehmen der Eigenheit desselben, was u. a. in Epiklesen oder Bitten um Geistesgaben mündet. Im öffentlichen Gebet ist aufgrund des bekennenden Charakters das Adressieren des Geistes gemeinsam mit Vater und Sohn unerlässlich. Auch im gemeinschaftlichen Gebet ist für vorbildliches trinitarisches Beten zu plädieren.

Ausgewogenes Adressieren und trinitarische Formeln stärken das Trinitätsbewusstsein Einzelner und ist wichtig, weil Beten – so auch trinitarisches Beten und Gebet zum Heiligen Geist – durch Beobachten gelernt wird. So münden in Naemi Pfefferles Bachelorarbeit theologische Erkenntnisse in Überlegungen der praktischen Umsetzung und der jeweiligen spezifischen Relevanz von persönlichem, öffentlichen und gemeinschaftlichen Gebet.

Vita Naemi Pfefferle

Naemi Pfefferle, tsc-Absolventin 2023Naemi Pfefferle (Jahrgang 2001) kommt aus Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg. Schon früh engagierte sie sich ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit vor Ort. Nach dem Abitur machte sie eine Jüngerschaftsschule mit Jugend mit einer Mission in Neuseeland. Anschließend begann sie 2020 das Studium für Theologie & Pädagogik am Theologischen Seminar St. Chrischona, das ihre Leidenschaft für Gott und Menschen vereinte. Das Studium schloss sie 2023 erfolgreich ab. Sie liebt es, sich theologisch mit Themen auseinanderzusetzen und Menschen für Gott zu begeistern. Dabei ist ihr das Gebet an den dreieinen Gott in ihrer Bachelorarbeit besonders wichtig geworden.

BA Theologie & Musik

Maria im Magnifikat

Autor: Samuel Zumbrunn

Zusammenfassung

Die Bachelorarbeit von Samuel Zumbrunn untersucht die Rolle von Maria im Magnifikats-Hymnus von Lk 1,46-55 unter drei Gesichtspunkten. Dabei bilden das BWV 243a, die Auslegung Luthers von 1521 und die Untersuchungen in der modernen exegetischen Forschung je einen Betrachtungspunkt.

Um das Magnifikat in seiner ganzen Fülle erfassen zu können, ist es relevant, sich mit gewissen Detailfragen intensiv zu beschäftigten. Nur so ist es möglich, in den wunderbaren und tiefgründigen Lobpreis des Marienlieds einzusteigen. Dabei geht es in der Bachelorarbeit von Samuel Zumbrunn im weitesten Sinne um das mariologische Verständnis, das der jeweiligen Betrachtung des Magnifikats zugrunde liegt.

Einer dieser Kerne ist das Verhältnis zwischen Maria und Gott. Im Verständnis des lateinischen Wortes ‘Humilitas’ von Vers 48 liegt der Schlüssel zur reformatorischen Auffassung. Denn bis zur Reformation wurde dies mit Demut übersetzt, was zur Folge hatte, dass Marias Leistung in der Demut zur Selektion als Mutter Jesu geführt hatte. Doch mit dem Reformator Martin Luther wurde dies neu bewertet, nämlich als ein Adjektiv in Bezug auf ihren Sozialstand. Dadurch nimmt Maria als niedrige Magd eine neue Rolle ein und das Lob erhält eine Tiefe mit einem bewundernswerten Perspektivenwechsel vom Irdischen zum Göttlichen. Ein weiterer Fokus der Arbeit bildet die Frage wie Jesus mit dem Stamm Juda verbunden ist – ob durch Maria oder Josef. Dabei folgert Luther aus der immanenten Jungfräulichkeit sein Fazit über Maria als Anknüpfungspunkt in der Blutslinie von David, während die moderne Forschung verschiedene Lösungen präsentiert.

Diese theologischen Fragen finden zu Beginn dieser Arbeit einen Resonanzraum in der Analyse des Bachwerkes Magnificat, BWV 243a. Die Analyse zeigt auf, dass die Gestaltung des Werkes von einem lutherischen Verständnis gefärbt ist. Dies drückt sich durch eine in der für die Barockzeit typischen, plastischen Sprache aus und bildet den Ausganspunkt der theologischen Arbeit, der nachlaufend betrachtet wird.

Vita Samuel Zumbrunn

Samuel Zumbrunn, tsc-Absolvent 2023Samuel Zumbrunn (Jahrgang 1988) wuchs im oberen Baselbiet in der Schweiz auf. Nach seiner Ausbildung als Mediamatiker EFZ führte sein Weg mit einigen verschiedenen Etappen wie einer längeren Reise, Militärdienst und einzelnen kürzeren beruflichen Stationen nach St. Chrischona. Geprägt von einem christlichen Sozialumfeld trieb ihn die Leidenschaft für die Musik und der Wunsch, sein Leben für etwas Grösseres einzusetzen als das Alltägliche, zum Studium der Theologie & Musik am tsc. Während des Studiums entdeckte er seine Begeisterung für die Theologie und besonders auch für Menschen. Der Wunsch nach nachhaltiger und lebbarer Theologie prägt sein Denken und sein musikalisches Wirken.

Bachelorarbeiten 2022

BTh Kommunikative Theologie

Maria – Geistliche DNA der Kirche

Autorin: Ruth Hunziker

Zusammenfassung

Die Bachelorarbeit von Ruth Hunziker weist auf der Basis von fünf Bibelstellen auf die Bedeutung Marias, der Mutter Jesu, für die Kirche hin. Sie gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil zeigt die Herkunft der mariologischen Ekklesiologie. Das Verhältnis zwischen Maria und Kirche wird mit verschiedenen Vergleichen erklärt. Danach geht es um die alttestamentlichen Bilder für das Volk Israel und die neutestamentlichen für die Kirche. Dabei wird der Bezug vom Alten Testament zu Maria hin und von Maria ausgehend der Bezug zum Neuen Testament hergestellt. Die Parallelen zwischen Abraham und Maria, welche beide mit Glauben auf Gottes Gnade antworten, zeigen Marias Bedeutung als Mutter der Gläubigen.

Der zweite ist der umfangreichste Teil der Bachelorarbeit. Im ersten Unterkapitel geht es um die gnädige Anrede Gottes an Maria in der Verkündigungsperikope. Schaut sich die Kirche das Bild Marias an, dann erkennt sie selbst ihre gnädige Erwählung. Das zweite Unterkapitel geht auf Marias Empfängnis, Schwangerschaft und Muttersein ein. Die Betonung liegt auf der mütterlichen Barmherzigkeit, die einerseits die Kirche bei Gott erfährt und andererseits die Kirche selbst weitergeben soll. Das dritte Unterkapitel fokussiert auf den Satz Marias an der Hochzeit in Kana: «Was er euch sagt, das tut.» Eine Kirche, die sich Maria zum Vorbild nimmt, wird wie sie auf Jesus hinweisen. Im vierten Unterkapitel geht es um Maria, die unter dem Kreuz Jesu bleibt und mitleidet, sowie um die Verordnung Jesu an seine Mutter und den Jünger Johannes, einander anzunehmen. Die fünfte Bibelstelle ist das Pfingstereignis, an dem die Kirche mit dem gleichen Heiligen Geist erfüllt wird, den Maria bei ihrer Empfängnis erhalten hat.

Der dritte Teil fasst die gewonnenen Erkenntnisse zusammen und stellt sie in den konkreten Kontext einer Kirchgemeinde. Als Ergebnis kann zusammengefasst werden, dass Marias Bedeutung für die Kirche biblisch begründet werden kann und dass es der Kirche von grossem Nutzen ist, sich in den mariologischen Bibelstellen zu spiegeln.

Vita Ruth Hunziker

Ruth Hunziker, tsc-Absolventin 2022Ruth Hunziker (Jahrgang 1988) aus Brugg im Kanton Aargau schloss 2007 die Lehre als Medizinische Praxisassistentin ab, verbrachte zehn Monate mit der Liebenzeller Mission im Gemeindeaufbau in der Normandie und studierte Primarlehrerin an der PH FHNW. Nach vier Jahren Berufstätigkeit begann sie 2017 nebenberuflich im Fernstudium am tsc Kommunikative Theologie zu studieren und wechselte für die letzten vier Semester ins vollzeitliche Präsenzstudium. 2022 schloss sie ihr Studium ab. Nun arbeitet sie wieder als Klassenlehrerin in der Primarschule und ist ehrenamtlich im Pastorenteam ihrer Gemeinde aktiv.
Das Herz von Ruth schlägt für die weltweite und ökumenische Kirche als einen einzigen, geliebten Leib Christi. Ihre Bachelorarbeit soll diejenigen Menschen ermutigen, die mit einer neuen «alten» Perspektive und mit Leidenschaft Jesus und seine Kirche leben und lieben wollen. Für diese Bachelorarbeit wandte sich Ruth zum ersten Mal Maria, der Mutter Jesu, und ihrer Rolle für die Kirche zu und machte dabei wertvolle Entdeckungen, die auch für ein freikirchliches Marien- und Kirchenverständnis inspirierend sind.

BTh Kommunikative Theologie

Ungenannt, doch präsent und wirksam: Gottes scheinbare Abwesenheit im Estherbuch

Autorin: Lisa Schindler

Zusammenfassung

Die Bachelorarbeit von Lisa Schindler befasst sich mit dem Estherbuch und sucht Antworten auf die Frage, wozu bzw. warum Gott in der gesamten Erzählung nicht explizit vom Autor genannt wird.

Damit eine Beantwortung der Frage möglich wird, muss zuerst gezeigt werden, dass Gott in den berichteten Geschehnissen mitgedacht werden kann und muss. Dies geschieht durch die Untersuchung verschiedener Aspekte des Estherbuchs. Durch die Klärung der Einleitungsfragen wird die Erzählung zuerst in den historischen Kontext eingebettet. Hierbei wird deutlich, dass die berichteten Ereignisse gut zu den damaligen Gegebenheiten passen und die Historizität der Esthererzählung nicht ausgeschlossen werden kann. Anschliessend zeigt die Beschäftigung mit verschiedenen Gliederungen zentrale Inhalte der Erzählung auf. Hierzu gehören die implizite Theologie in den Worten Mordechais (4,13f) und die Beobachtung, dass die Wende der Ereignisse durch ein scheinbar zufälliges Ereignis eingeläutet wird. Die folgende Untersuchung der narrativen Stilmittel bringt implizite Aussagen des Autors zum Vorschein. Dabei wird vielfach deutlich, wo der Autor Schwerpunkt legt und dass er innerbiblische Parallelen verwendet, um die Gegenwart und Führung Gottes im Estherbuch anklingen zu lassen. Auch die folgende Untersuchung der Wendungen in der Erzählung bringt Gottes Wirken zum Vorschein. Hierbei wird jedoch deutlich, dass – wie wir es auch aus unserem persönlichen Erleben kennen – eben nicht definitiv gesagt werden kann, wann und wie Gott genau wirkt. Während die Suche nach einem impliziten Christuszeugnis keine direkten Hinweise für die Beantwortung der Frage liefert, wird doch deutlich, dass Esther und Mordechai als Retterfiguren auf Christus hinweisen. Sehr ergiebig für die Beantwortung der Fragestellung ist hingegen die Untersuchung der Einfügungen in den LXX-Text der Esthererzählung. Durch die Nennung Gottes in der LXX erhält dieser einen anderen Schwerpunkt. Durch diese Verschiebung wird sehr deutlich, dass der Autor des MT eben gerade durch die Nichtnennung Gottes die Verantwortung menschlichen Handelns thematisiert.

Zusammengefasst werden die Beobachtungen zu den verschiedenen Aspekten des Estherbuchs im Hinblick auf die Fragestellung in der folgenden narrativen Auslegung. Das abschliessende Fazit verweist auf die beiden hauptsächlichen Wirkungen, die der Autor durch die Nichtnennung Gottes bei den Leserinnen und Lesern erzielt. In ihnen ist die Intention des Autors zu suchen.

Vita Lisa Schindler

Lisa Schindler, tsc-Absolventin 2022Lisa Schindler (Jahrgang 1989) wuchs am Fusse des Schwarzwalds direkt an der schweizer-deutschen Grenze auf. Nach ihrem Abitur studierte sie zuerst Lehramt an Realschulen (Sekundarstufe) für die Fächer Mathematik, Physik, Evangelische Theologie und Religionspädagogik. Gerade die Studienzeit mit ihren zahlreichen Begegnungen in der SMD (Studentenmission Deutschland) prägten Lisa sehr. Sie lernte den Glauben anderer kennen und schätzen, der oft so verschieden vom eigenen Glauben ist. Nach ihrem Einstieg in den Lehrerberuf an einer Freien Evangelischen Schule studierte Lisa berufsbegleitend Kommunikative Theologie am tsc. In dieser Zeit trafen zwei Leidenschaften zusammen: Die Liebe zu verschiedensten Menschen und die Leidenschaft für Gott und sein Wort. Nach wie vor pflegt Lisa beide dieser Leidenschaften, indem sie theologisch arbeitet und unterrichtet.

BA Theologie & Pädagogik

Das Zusammenspiel zwischen Diakonie und Evangelisation

Autorin: Debora Gerber

Zusammenfassung

Die Bachelorarbeit von Debora Gerber setzt sich mit dem Zusammenspiel von Diakonie und Evangelisation in der Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts auseinander. Anhand von Johann Hinrich Wichern und Amalie Sieveking wird untersucht, wie Diakonie und Evangelisation miteinander agieren und ineinandergreifen.

Zu Beginn erfolgt eine theologische Auseinandersetzung mit dem Thema. Die biblischen Grundlagen werden definiert, sowie aufgezeigt, weshalb Diakonie und Evangelisation aus biblischer Betrachtung nicht voneinander zu trennen sind. Es wird sichtbar, dass Jesus in seinem Auftrag und Wirken die beiden Komponenten zusammenhielt und sie ergänzte.

Es folgt eine kurze historische Betrachtung des 19. Jahrhunderts, sowie ein Überblick der Erweckungsbewegung im deutschsprachigen Raum, aus der auch Wichern und Sieveking hervorgegangen sind. Ihre Biografien werden skizziert und auf das Zusammenspiel von Diakonie und Evangelisation untersucht.

Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden Wichern und Sieveking miteinander ins Gespräch gebracht. Es werden Gemeinsamkeiten, Motive sowie Unterschiede beleuchtet und kritisch hinterfragt. Die innige Beziehung zu Jesus wird sichtbar, welche sie dazu veranlasste, die beiden Komponenten zu vereinen. Eine Reihe von anderen prägenden Motiven wird sichtbar: Der Kampf gegen den damaligen Zeitgeist; die Bekämpfung der Armut auf wirtschaftlicher, sozialer und moralischer Ebene; oder Themen wie die Gleichstellung zwischen Mann und Frau.

Die Bachelorarbeit wird abgeschlossen mit einem Transfer ins 21. Jahrhundert. Es liegen einige Gedankenanstösse und Impulse vor. Es kristallisiert sich heraus, dass es der Auftrag der Kirche ist, das von Wichern und Sieveking erhaltene Erbgut zu erhalten und darauf aufzubauen.

Die Quintessenz der Bachelorarbeit lässt sich wie folgt zusammenfassen: Anhand des biblischen Zeugnisses und den Leben und Werken Wicherns und Sieveking ist zu erkennen, dass Diakonie und Evangelisation sich immer ergänzen und bereichern müssen. Ansonsten kommen sie nicht zu ihrer vollen Entfaltung. Dies zu praktizieren ist der Auftrag der Kirche und jedes einzelnen Gläubigen, der sich auf den Namen Jesu beruft.

Vita Debora Gerber

Debora Gerber, tsc-Absolventin 2022Debora Gerber (Jahrgang 1997) ist im Zürcher Oberland in einem ländlichen Dorf aufgewachsen. In ihrer Kindheit und Jungend hat sie viel Zeit in der Jungschar verbracht. Dort durfte sie im Glauben wachsen, wurde geprägt und gefördert. Sie liebt die Natur, das Abenteuer, sich sportlich zu betätigen und mit Menschen unterwegs zu sein. Ihr grösster Herzenswunsch ist es, dass eine Erweckung in ihr, in ihrem Umfeld und in der Gesellschaft geschieht. Nach ihrer Erstausbildung als Medizinische Praxis Assistentin (MPA) hat sie sich entschieden, Theologie und Pädagogik am tsc zu studieren. Ursprünglich dachte sie, dass sie nach dem Studium in der Kinder- oder Jugendarbeit tätig sein werde. Während den ersten beiden Studienjahren entdeckte Debora jedoch eine weitere Leidenschaft, die schon lange in ihr schlummerte. Gott entfachte in ihrem Herzen eine Liebe zu randständigen Personen. So durfte sie zwei Jahre in der diakonischen Stadtarbeit Elim in Basel ehrenamtlich in einem Cafè für Obdachlose und auf der Gasse mitarbeiten. Diese Arbeit führte zu einer Festanstellung. Heute arbeitet Debora 80 % im Elim. Sie hat dort die Möglichkeit Diakonie, Evangelisation und das Medizinische miteinander zu verbinden. Sie ist Gott unendlich dankbar für die Stelle und ist gespannt, was er sie alles lehren wird. Ihr grosser Traum ist es, eines Tages selbst ein offenes Haus für Menschen in Not zu haben. Sie sehnt sich danach, dass Menschen die Liebe Jesu und somit eine komplette Heiligung an Seele, Leib und Geist erfahren dürfen.

BA Theologie & Musik

Singen und Glauben. Die Bedeutung des Singens im Gottesdienst bei Einzelnen und in der Gemeinschaft

Autorin: Debora Gutmann

Zusammenfassung

Die Bachelorarbeit von Debora Gutmann beschäftigt sich mit der Bedeutung des Singens im Kontext des Gottesdienstes. Dabei unterscheidet sie zwischen der Bedeutung für die gesamte Gemeinde und für die Einzelperson. Die Arbeit gliedert sich in drei Teile.

Im ersten Abschnitt behandelt Debora Gutmann in ihrer Bachelorarbeit die generelle Wirkung von Gesang. Zuerst definiert sie die verschiedenen Begrifflichkeiten wie die Stimme, den Gesang und das Singen. Anschliessend stellt sie die aktuellen Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen von Gesang im psychisch und physischen, im pädagogischen und im sozialen Bereich dar. In einem kurzen Abschnitt geht die Bachelorarbeit danach auf die heutige Stellung des Singens in der Gesellschaft ein.

Der zweite Teil beschäftigt sich mit der theologischen Bedeutung des Gesangs. Hier bearbeitet Debora Gutmann zuerst einmal die biblischen Grundlagen des Singens im Alten und Neuen Testament. In einem Exkurs über die Reformation erläutert sie die Auswirkungen auf den Gemeindegesang durch die theologischen Auffassungen dieser Zeit. Sie nimmt Bezug auf die Reformatoren Martin Luther, Johannes Calvin und Huldrych Zwingli. Anschliessend erörtert sie die geistliche Funktion des Singens. Dies gliedert sie anhand der Grundvollzüge der Kirche: Leiturgia, Martyria, Koinonia, Diakonia, Paideia. In den ersten zwei Bereichen beschäftigt sich Debora Gutmann mit der Frage, inwiefern Gesang durch Lobpreis und Gebet die antwortende Funktion und durch das Adressieren der Gemeindemitglieder die verkündende Funktion einnimmt. Die weiteren Punkte untersuchen die Aspekte der Gemeinschaft, der Seelsorge und der Pädagogik.

Abschliessend zieht Debora Gutmann aus beiden vorherigen Teilen ein Schlussfazit. Sie begründet die Bedeutung des Gesangs für die Einzelperson und für die Gemeinschaft im Blick auf die allgemeine Wirkung und auf die theologische Bedeutung des Singens.

Vita Debora Gutmann

Debora Gutmann, tsc-Absolventin 2022Debora Gutmann (Jahrgang 1990) wuchs teils in Papua-Neuguinea und teils im Kanton Bern auf. Seit dem ersten Blockflötenunterricht war Musik ein Teil ihres Lebens. Beim gemeinsamen Musizieren mit den Geschwistern, der Leitung der Gemeindemusik oder dem Singen in verschiedenen Chören und Musicals sammelte sie diverse Erfahrungen. Nach dem Gymnasium absolvierte sie die Ausbildung zur diplomierte Pflegefachfrau und arbeitete einige Jahre auf diesem Beruf. Ihre Leidenschaft für den Menschen und die Musik führten sie schlussendlich ans tsc zum Studiengang Theologie und Musik. Aktuell arbeitet sie wieder als Pflegefachfrau in Thun. Der Wunsch, Menschen durch Lieder zu berühren, bleibt jedoch bestehen. Sie ist tief davon überzeugt, dass die Musik einen Weg in die Herzen der Menschen findet. Durch das gesprochene Wort ist dies oft nicht im gleichen Sinne möglich. Den Stellenwert der Gemeindemusik sieht sie gerade darin begründet. Wie Singen und Glauben zusammenhängen, bearbeitete sie in ihrer Bachelorarbeit.

Bachelorarbeiten 2021

BTh Kommunikative Theologie

Feministische Hermeneutik. Eine kritische Untersuchung ihrer Entstehung, Methodik und Anwendbarkeit

Autorin: Franziska Chiavi

Zusammenfassung

Aus der Geschichte wird ersichtlich, dass Frauen in vielen Bereichen Zurücksetzung sowie gesetzliche Diskriminierung erfahren mussten. Der Kampf um gleiche Rechte in allen Bereichen begann schon früh. Dies schlug sich auch innerhalb der weltweiten Kirche nieder, weshalb das Bedürfnis danach, feministische Theologie zu betreiben, gross wurde. Zunächst wurden zögerliche Schritte unternommen, den Frauen mehr Raum und Möglichkeiten innerhalb der Kirche zuzusprechen. Aufgrund der in den 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts aufkommenden «Neuen Frauenbewegung» bekam die Thematik eine Brisanz, wodurch sich weitere Wege öffneten, sich als Frau innerhalb der Kirche zu positionieren und sich an den Bibelwissenschaften zu beteiligen. Das Bedürfnis, als Frau wahr- und ernstgenommen zu werden sowie Gleichberechtigung zu erfahren, wirkte sich innerhalb feministischer Theologie unter anderem auf den Teilbereich der Hermeneutik und Exegese aus. Als eine Hermeneutik des Verdachts deckt feministische Hermeneutik patriarchale Systeme innerhalb der Bibel auf, zugleich werden androzentrische Einflüsse kritisch untersucht und evaluiert. In der Einnahme einer Metaperspektive werden sowohl wissenschaftliche als auch sprachliche Kategorien auf genannten Verdacht hin untersucht. Hermeneutisches Zentrum feministischer Hermeneutik und Exegese bildet die Frau bzw. die Frauen-Kirche, die, aufgrund gegebener Voraussetzungen, einen Paradigmenwechsel fordert.

Innerhalb der exegetischen Arbeit kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, welche ihrerseits mit spezifischen Fragestellungen aus feministischer Perspektive ergänzt werden. Indem verschiedene Aspekte untersucht und kritisch begutachtet werden, erweitert feministische Hermeneutik die exegetische Sicht. Frauenerfahrungen und -traditionen werden einerseits betont, andererseits neu beleuchtet. Dabei wird ersichtlich, dass feministische Exegese seelsorgerliche Dimensionen eröffnet. Dennoch darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass feministische Hermeneutik und Exegese zu einem grossen Teil auf Verdachtsbasis fungiert und viel Interpretationsspielraum offen lässt.

Als Ergebnis kann zusammengefasst werden, dass feministische Hermeneutik für die eigene exegetische Arbeit eine Horizonterweiterung möglich macht, sofern man sich den gegebenen Grenzen bewusst wird.

Vita Franziska Chiavi

Franziska Chiavi, tsc-Absolventin 2021Franziska Chiavi (Jahrgang 1986) kommt ursprünglich aus der Ostschweiz. Nach der Ausbildung zur Dipl. Pflegefachfrau HF durfte sie sieben Jahre lang Erfahrungen in verschiedenen Bereichen in der Pflege sammeln. In diesen Jahren hat sich für sie jedoch herauskristallisiert, dass ihr Weg nicht in der Pflege weitergehen wird. Deshalb nahm sie sich im Jahr 2016 eine Auszeit und absolvierte den Jahreskurs am Theologischen Seminar St. Chrischona. In diesen zehn Monaten hat sich für sie persönlich einiges geklärt und Gott öffnete die Türen für das Theologiestudium. Deshalb ist sie nach dem Jahreskurs ins Studium eingestiegen, welches sie im Sommer 2021 erfolgreich abgeschlossen hat. Nach dem Studium führt ihr Weg zurück in die Ostschweiz, wo sie als Pastorin und Gemeindemanagerin tätig ist.

BA Theologie & Musik

Lied und Leid. Vom Potential geistlicher Lieder in der Leidbewältigung

Autorin: Johanna Habel

Zusammenfassung

«Warum lässt Gott das zu?» Im Angesicht von Leid stellt sich für viele Menschen diese Frage, doch sie entzieht sich einer einfachen Antwortfindung. Abseits aller theoretisch-theologischen Überlegungen fordert Leid den Menschen zu einer essentiellen Suche nach Trost und sicherem Halt heraus. In diesen Prozessen der Leidbewältigung leistet auch die Musik seit jeher einen wichtigen Beitrag – häufig in Form geistlicher Lieder, welche sich mit dieser Thematik beschäftigen.

Um einen Einblick in die Potentiale von geistlicher Musik in schweren Lebensphasen zu gewinnen, geht Johanna Habel in ihrer Bachelorarbeit der Frage nach, wie sich der Beitrag geistlicher Lieder zur Leidbewältigung theologisch und musikalisch beschreiben und begründen lässt.

Die Bachelorarbeit gliedert sich dazu in drei Hauptteile. Zunächst wird die Bibel auf ihren Umgang mit dem Leid befragt. Durch den Abgleich der Ergebnisse mit den Ansätzen anderer Kulturen zur Leidbewältigung werden die spezifisch christlichen Trostgründe bestimmt.

In einem zweiten Teil folgt die Skizzierung der Etablierung der Musik als Trostmittel anhand der Beispiele der Trauermusik und der reformatorischen Theologie der Musik. Anschliessend wird die Wirkung von Musik auf den leidenden Menschen unter Zuhilfenahme von musikwissenschaftlicher und musikalisch-seelsorgerlicher Literatur untersucht. Die herausgestellten Beiträge der Musik zur Leidbewältigung werden mit Hinblick auf die folgenden Analysen bereitgestellt.

Aufbauend auf den bisherigen Ergebnissen erfolgen die Analysen von drei geistlichen Leidliedern, die sich durch ihre tröstende Wirkung im Laufe der Geschichte bewährt haben. Betrachtet werden die Lieder «Befiehl du deine Wege» (Paul Gerhardt), «It is well with my soul» (Horatio G. Spafford) und «Die Nacht ist vorgedrungen» (Jochen Klepper) hinsichtlich ihres Entstehungskontextes, ihrer Etablierung, sowie ihrer literarisch-theologischen Trostgründe und musikalisch-theologischen Vermittlung von Trost im Leid.

Die Auswertung der Bachelorarbeit bietet einen abschliessenden Überblick darüber, wie die Vermittlung theologischer Trostgründe in den vorgestellten geistlichen Liedern geschieht und warum die Musik die Theologie nicht nur ergänzt, sondern um wesentliche Beiträge zur Leidbewältigung bereichert.

Vita Johanna Habel

Johanna Habel, tsc-Absolventin 2021Johanna Habel (Jahrgang 1998) stammt aus dem Raum Kassel und entdeckte früh ihre Begeisterung für die Musik, die sie schon bald auf der Gemeindebühne einsetzen konnte. Nach dem Abitur arbeitete sie ein Jahr in einem Gemeindegründungsprojekt in Frankreich mit. Anschliessend zog es sie für das Theologie & Musik-Studium ans tsc. Neben ihrem Studium sammelte sie zwei Jahre lang Erfahrung als Jugendarbeiterin in einer reformierten Kirche im Aargau. Frisch verheiratet ist sie nun zusammen mit ihrem Mann als Jugendreferentin in der Stami Lörrach angestellt. Ihr Herz schlägt höher, wenn Musik Menschen verbindet, statt Gemeinden in Lager zu teilen und wenn Lieder tiefe biblische Wahrheiten nahbar und greifbar machen. Diese Faszination für die Musik als Schlüssel zum Herzen motivierte sie auch beim Schreiben ihrer Bachelorarbeit, in der sie die tröstende Wirkung geistlicher Lieder beleuchtet.

BA Theologie & Musik

Von der Bedeutung sozialer Resonanz für den singenden Leib Christi im Hinblick auf Individualität und Sozialität

Autor: Micha Habel

Zusammenfassung

Micha Habels Bachelorarbeit ist in drei thematische Hauptteile untergliedert. Im ersten Teil veranschaulicht er, dass der Mensch ein resonanzfähiges und -bedürftiges Wesen ist und Beziehungen zu anderen Menschen braucht. Daraufhin erläutert der Autor, dass die christliche Gemeinde ein Ort der gegenseitigen Zuwendung ist, in der ein Mensch soziale Resonanz erfahren kann. Solche Resonanzbeziehungen werden im digitalen Zeitalter immer häufiger über den Bildschirm des Smartphones oder des Computers gepflegt, weshalb sich Micha Habel damit beschäftigt, inwiefern sich diese Entwicklung auf das Verhältnis von Individualität und Sozialität auswirkt. Darauf aufbauend wird untersucht, welche konkreten Auswirkungen die zunehmende Digitalisierung auf das Ich-Wir-Verhältnis innerhalb christlicher Gemeinden hat.

Im zweiten Teil beantwortet die Bachelorarbeit die Frage, wie die drei göttlichen Personen Vater, Sohn und Heiliger Geist das Verhältnis von Individualität und Sozialität interpretieren und selbst in ihrer Beziehung zueinander umsetzen. Anhand der Metapher vom Leib Christi möchte der Autor deutlich machen, dass die Gemeindeglieder in der Kirche dazu aufgerufen sind, die trinitarische Ich-Wir-Beziehung Gottes zu spiegeln und in der Communio Sanctorum, der Gemeinschaft der Heiligen, zu realisieren. Dabei konzentriere sich Micha Habel zum einen auf die Bedeutung des Individuums innerhalb der Kirche, zum anderen aber auch auf den Stellenwert der christlichen Gemeinschaft als Kollektiv. Daraus resultierend soll die Wichtigkeit des lokalen Gottesdienstes hervorgehoben werden, in dem die Gemeinschaft der Gläubigen entsteht.

In einem dritten Teil geht Micha Habel darauf ein, inwiefern das Verhältnis von Individualität und Sozialität durch gemeinsames Singen im Gottesdienst beeinflusst wird. Er will ergründen, was passiert, wenn viele unterschiedliche Menschen in den Gemeindegesang einstimmen. Darauf aufbauend stellt er sich die Frage, wie die gesungenen Worte des biblischen Psalters mit Individualität und Sozialität umgehen. In diesem Zuge untersucht der Autor die Verbindung von Sprache und Klang genauer. Was geschieht mit einem »Ich« und einem »Wir«, wenn Gottes Wort plötzlich Klang wird?

Am Ende seiner Bachelorarbeit nimmt Micha Habel aus den gewonnenen Erkenntnissen weiterführende Schlussfolgerungen vor und gibt Anregungen zur praktischen Umsetzung.

Vita Micha Habel

Micha Habel, tsc-Absolvent BA Theologie & Musik 2021Micha Habel (Jahrgang 1993) lebt mit seiner Frau Johanna in Lörrach. Seit September 2020 ist er in der Stadtmission Lörrach als Jugendreferent angestellt. Aufgewachsen ist er bei Bad Mergentheim im nordöstlichen Baden-Württemberg. Dort absolvierte Micha zuerst eine Lehre zum Bankkaufmann bei der Sparkasse, wo er anschliessend mehrere Jahre als Kundenberater arbeitete. Ein Kurzzeiteinsatz mit der Liebenzeller Mission in den USA motivierte ihn für das Studium Theologie & Musik am tsc, welches er nach vier Jahren im Sommer 2021 erfolgreich abgeschlossen hat.
Micha liebt es, Musik zu machen. Seine grösste Leidenschaft ist es, Menschen in den Lobpreis und die Anbetung Gottes zu führen. Gemeinsames Musizieren und Singen in der Gemeinde fördert unsere Beziehung zu Gott und stärkt ebenso das Miteinander unter uns Menschen. Micha findet es faszinierend, dass Jesus seine Gemeinde mit Hilfe von Liedern und schönen Klängen baut und über die Jahrhunderte hinweg erhält. So möchte auch er seine musikalischen Gaben gezielt in der Gemeinde in Lörrach einsetzen und den Menschen dienen.

BA Theologie & Musik

Vom Klang der Gemeinschaft. Eine trinitarische Lobpreistheologie

Autorin: Carolin Westhoff

Zusammenfassung

Carolin Westhoff untersucht in ihrer Bachelorarbeit die Erfahrungen und Sehnsüchte hochreligiöser Jugendlicher im gottesdienstlichen, musikalischen Lobpreis. Für die von Tobias Faix und Tobias Künkler als Generation Lobpreis betitelte junge Altersgruppe hat musikalische Anbetung einen enorm hohen Stellenwert. Hier resonieren sie auf unvergleichlich intensive Art mit Gott. Die oft sehr emotionalen Erlebnisse haben in ihnen eine Sehnsucht nach derlei Resonanzerfahrungen angestossen.

Wie sie diese zu stillen versuchen, untersucht Carolin Westhoffanhand des resonanztheoretischen Ansatzes Hartmut Rosas. Mittels dessen phänomenologischer Beobachtungen wird sowohl nachvollziehbar, dass sich jenes Verlangen als sehr lebensbringend darstellt, als auch verständlich, dass die junge Generation geneigt ist ihre Sehnsucht mit nicht-resonanten Mitteln zu erzeugen. Letzteres kennzeichnet Rosa als Verfügen, welches den gegenwärtigen Erfolg verheissenden Weltzugang charakterisiert. So nimmt es nicht wunder, dass sich solches auch im Lobpreis nachweisen lässt.

Dass, laut Rosa, mit dem Verfügen drastische Nachwirkungen einhergehen und sich auf diesem Weg gerade keine Resonanz einstellt, begründet den Forschungsbedarf dieser Arbeit. Die folgenden Analysen setzen dort an, wo Resonanz ihr Fundament findet: in Beziehungen. Gemeinschaft ist der Bezugsrahmen sich ereignender Resonanz, weshalb sich eine trinitarische Gottesvorstellung besonders eignet, die Zusammenhänge von In-Beziehung-Stehen und Resonanz tiefer zu ergründen. Die Anschauung Gottes als sich dynamisch durchdringende Liebe dreier Personen, umrissen im Begriff der Perichorese, ermöglicht in Zusammenführung mit einem vermittelnden Rollenverständnis des Heiligen Geistes, das Wesen Gottes als ursprüngliche, reinste Resonanz zu verifizieren.

Lobpreis trinitarisch betrachtet ist nicht nur Antwort auf Jesu Erlösungswerk, sondern Teil davon, da die Gemeinde mittels Christi und Geist in der Anbetung geführt und in die Gemeinschaft der Trinität aufgenommen wird. Diese Vermittlung entlastet die Anbetenden, da sie die Begegnung und deren Intensivität nicht mehr selbst erzeugen müssen. Musik als Abbild trinitarischen Beziehungsreichtums und wesentlichem Bestandteil musikalischer Anbetung bestätigt die Zusammenhänge von Trinität und Resonanz. So weist sie erneut auf vielfältige Weise den Weg zu einer chancenreichen und hoffnungsvollen trinitarischen Sicht des Lobpreises. Diese befreit den Menschen nicht nur von zwanghafter Intimität und Verantwortungslast, sondern ermöglicht eine ganz neue Qualität des Fasziniert-Seins. Schlussendlich hat sie das Potenzial, den Menschen zur wahrhaft resonanten Begegnung mit der Trinität zu befähigen.

Vita Carolin Westhoff

Carolin Westhoff, tsc-Absolventin 2021Carolin Westhoff (Jahrgang 1991) hat ursprünglich Modeschneiderin gelernt und sich zur Damen- und Herrenschneidermeisterin weitergebildet. Von 2010 bis 2012 leistete sie mit Diguna einen missionarischen Einsatz in Uganda und Kenia. Von 2016 bis 2021 hat sie Theologie & Musik am tsc studiert. Nach ihrem Studienabschluss ist sie in der Stadtmission Offenbach als Pastorin tätig.

Bachelorarbeiten 2020

BTh Kommunikative Theologie

Abraham. Eine biblische Auseinandersetzung mit seinem Glauben und Leben

Autor: Sandro Filippi

Zusammenfassung

«Abram glaubte dem HERRN und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit» (Gen 15,6). Zu Recht nimmt das Neue Testament, wenn es um Abrahams Glaube geht, diesen Vers als Zentralstelle. Das Leben Abrahams zeigt sich als ein beständiges Glauben und ein Halten an die Verheissung Gottes.

An die Verheissung, welche bei genauerer Betrachtung eine soteriologische Dimension erhält, indem sie auf Christus hinweist (Gal 3,16). Durch den Glauben wurde Abraham gerechtfertigt – nicht durch einen toten Glauben (Jak 2,26), sondern durch einen lebendigen und konkret fassbaren Glauben, der sich in all seinen Lebensbereichen gezeigt hat. Denn Abraham stand in seinem Glauben nicht einfach ausserhalb des Lebens, sondern er war Bewohner dieser Welt (wenn auch als Fremdling).

Als Mensch tritt Abraham den menschlichen Problemen entgegen. So kämpft er, um seinen Neffen Lot zu befreien, streitet sich mit Abimelech um einen Brunnen, wird ungeduldig, als es um die Erfüllung der Verheissung geht und muss sich anderen schwierigen Konflikten stellen. In all dem lässt sich in Abrahams Leben eine Glaubensentwicklung feststellen, welche von seiner Berufung an immer stärker wird, bis sie in der Bindung Isaaks ihren Höhepunkt erreicht. Dabei versagt Abraham zwar immer wieder, doch Gott bleibt treu und zeigt sich so im Glaubensweg Abrahams als der, welcher den Anfang und den Endpunkt des Glaubens darstellt.

Abrahams Glaube steht nicht im luftleeren Raum, sondern er steht auf dem festen Fundament der Verheissung Gottes. Dies zeigt sich auch in der neutestamentlichen Sicht auf Abraham, wo er als Paradigma für den christlichen Glauben gebraucht wird. Es stellt sich heraus, dass der Glaube Abrahams derselbe ist, wie der Glaube der heutigen Christen. Es ist der Glaube auf Christus hin, der Anfang und Ziel der Abrahams-Verheissung ist. Es geht im Glauben Abrahams also nicht primär um Abraham selbst, sondern um den, der am Ende der Verheissung steht: um Christus. So ist Abrahams Leben auch heute noch Orientierungshilfe für das Leben des Christen. Er verlässt sich auf Gott, der stärker ist als der Tod und der seine Verheissungen erfüllen kann und wird, egal ob dies auch noch so unmöglich erscheint.

Vita Sandro Filippi

Sandro Filippi, tsc-Absolvent 2020Sandro Filippi (Jahrgang 1991) absolvierte zuerst eine Lehre als Informatiker, wo er mehrere Jahre als Systemtechniker gearbeitet hatte. Nach dem Ruf ins Theologiestudium ans tsc arbeitet er nun als Pastor in Bern. Seine Leidenschaft ist die Verbindung von Altem und Neuen Testament. Dies kommt auch in seiner Bachelorarbeit hervor, in welcher es um den Glauben Abrahams geht.

BA Theologie & Musik

Klingende Realität. Ein Vergleich von Söhngen und Begbie zur theologischen Begründung für das Wesen von Musik

Autor: Tim Hottinger

Zusammenfassung

Die Bachelorarbeit von Tim Hottinger beschäftigt sich mit einer theologischen Begründung für das Wesen der Musik, anhand zweier Bücher der Autoren Oskar Söhngen und Jeremy Begbie. Oskar Söhngen schrieb Mitte des 20. Jahrhunderts seine «Theologie der Musik», in der er Musik trinitarisch begründet. Jeremy Begbies Buch «resounding truth – christian wisdom in the world of music» wurde knapp 70 Jahre später geschrieben, am Anfang des 21. Jahrhunderts. Die unterschiedlichen Erkenntnisse und Quellen sollen ein klareres Bild des Themas zeichnen.

In drei Teile ist die Bachelorarbeit aufgeteilt. Als Untermauerung der theologischen Begründung für Musik verwendet Tim Hottinger im ersten Teil säkulare Literatur. Zuerst benutzt er musikwissenschaftliche Definitionen, um den ungefähren musikalischen Rahmen zu erfassen. Danach wendet er sich Manfred Spitzers «Musik im Kopf» zu, worin der Psychologe die Erkenntnisse der neurologischen und biologischen Forschung um das Jahr 2000 skizziert und erläutert, wie Musik auf den Menschen und dessen Gehirn wirkt, wie dieser sie wahrnimmt und in wieweit er von ihr beeinflusst wird. Darauffolgend betrachtet die Bachelorarbeit philosophische Schriften des Komponisten Hans Zender, der davon ausgeht, dass Musik eine Sprache ist. Distanzierend von einer objektivierenden Sprache der Musik, die in der Notensprache gefunden werden könne, geht er auf einen tieferen Sinn der Musik ein, der hinter den Noten und Tönen mitschwingen soll.

Im zweiten Teil betrachtet Tim Hottinger die theologischen Verständnisse über Musik, zuerst von Söhngen, dann von Begbie. Diese erkennen Musik als Teil des Schöpfungswerks Gottes, das dem Menschen zur Freude und Gott zum Lobpreis geschaffen wurde. Nachdem der Autor der Bachelorarbeit deren Ansichten über das Wesen der Musik dargelegt hat, wendet er sich im dritten Teil dem Vergleich der beiden Theologen zu. Unterschiede zwischen den Ansichten gibt es vor allem bei der Frage, ob Musik creatio ex nihilo vom Menschen geschaffen wird. Dieser Frage wird im dritten Teil der Bachelorarbeit gesondert nachgegangen. Zuletzt zieht der Autor in einem persönlichen Fazit Konsequenzen aus den Erkenntnissen und gibt einen Ausblick mit Anregungen für die heutige christliche Generation.

Vita Tim Hottinger

Tim Hottinger, tsc-Absolvent 2020Tim Hottinger (Jahrgang 1993) ist aufgewachsen im Raum Frankfurt und wohnhaft in Norddeutschland. Nach dem Abitur lebte er für 18 Monate in Südafrika und begann danach sein Studium der Theologie & Musik am tsc. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums 2020 trat er eine Stelle als Pastor in einer landeskirchlichen Gemeinschaft in Niedersachsen an. Seit 2018 ist er verheiratet und wohnt mit seiner Frau und ihrer gemeinsamen Golden-Retriever Hündin zusammen.

Musik liebt Tim schon seit er denken kann. Sich in ihr fallen zu lassen und dem Moment hinzugeben, ist eines der schönsten Dinge, die es für ihn gibt. Sein Glaube an Jesus Christus und der Weg, den er mit diesem einschlug, prägt ihn seit seiner frühen Jugendzeit. Obwohl Theologie nie sein Wahlfach war, kam die Kombination mit Musik im Jahr 2016 genau zur richtigen Zeit. Wie Musik in einer von Gott geschaffenen Welt ihren Platz einnimmt, war eine der leitenden und auch der interessantesten Fragen, die ihn während seines Studiums beschäftigten. Im Gemeindedienst sehnt sich Tim nach Ganzheitlichkeit der christlichen Kirche in einer postmodernen Gesellschaft sowie nach neuen und attraktiven Wegen, die frohe Botschaft vor allem für die jungen Generationen relevant zu machen.

BTh Kommunikative Theologie

Das Werk des Hohepriesters Jesus im Hebräerbrief und dessen Auswirkungen auf die Spiritualität der Gläubigen

Autor: Fabian Reinhardt

Zusammenfassung

Um seine Adressaten zu ermutigen, am Christusglauben festzuhalten, führt der Hebräerbrief vielfach die Überlegenheit der Person Jesu Christi und seines Wirkens vor Augen. So nimmt er auf die atl. Tradition des levitischen Priesterdienstes Bezug, vergleicht sie mit dem Werk des Hohepriesters Jesus an der himmlischen Stiftshütte und hebt dessen Vorzüge hervor. Im Sohn Gottes und seinem Sühnetod sieht der Verfasser das Bestreben Gottes, Gemeinschaft mit den Menschen zu haben, trotz ihrer sündhaften Natur und Rebellion gegen seinen perfekten Willen, ganz in Erfüllung gekommen. Die mosaische Stiftshütte und der damit verbundene Priesterdienst mit seinem Opferkult sind für den Hebräerbrief daher nur ein Vorgeschmack auf das, was den Gläubigen durch Jesus Christus zuteilwird.

Eindrücklich beschreibt der Verfasser die Auswirkungen, die sich durch das Werk des Hohepriesters Jesus für die Spiritualität der Gläubigen ergeben. Die Exegese macht dabei deutlich, dass diese sich nicht nur auf die Adressaten beziehen, sondern auch auf die heutige Gemeinde Jesu. In der Menschwerdung und dem Sühnewirken des vollkommenen und sündlosen Gottessohnes sieht der Hebräerbrief die Voraussetzung für die dauerhaft gültige Sühnung der Gläubigen. Bei allem menschlichen Versagen dürfen sie sich der vergebenden Liebe und Gnade Gottes gewiss sein, die sie als Geschenk empfangen. Ihnen wird Rettung zuteil, die sie aus dem Wirkungsbereich der Sünde, des Teufels und des Todes herausnimmt – und damit aus einem weltlichen destruktiven Lebensstil befreit.

Stattdessen werden sie geheiligt, was die Grundbedingung für das Bestehen vor Gott ist, und somit befähigt für ein Leben nach seinem perfekten Willen. So können Christen schon gegenwärtig sich Gott nahen, mit ihm kommunizieren und ihn erleben. Auch wenn die Gläubigen noch in der Welt sind, soll ihr Blick Richtung Ewigkeit gerichtet sein. Denn dort soll die Gottesgemeinschaft an ihr Ziel gelangen und der Christ seinen eigentlichen Bestimmungsort finden. Der Verfasser ermutigt damit die Gläubigen, geduldig in allen Herausforderungen am Glauben an Jesus Christus, der unmittelbare Gemeinschaft mit Gott ermöglicht, und der damit verbundenen Ewigkeitshoffnung festzuhalten.

Vita Fabian Reinhardt

Fabian Reinhardt, tsc-Absolvent 2020Fabian Reinhardt (Jahrgang 1992) ist im Nordschwarzwald aufgewachsen und wurde bereits mit 15 Jahren redaktioneller Mitarbeiter einer Lokalzeitung. Nach dem Abitur arbeitete er für verschiedene Filmproduktionsfirmen und machte sich als Journalist und Filmemacher selbstständig. Seine Projekte (u. a. auch für die Liebenzeller Mission) führten ihn nicht nur in viele Länder Europas, sondern auch nach Afrika, Asien, sowie Nord- und Lateinamerika. Fabian engagierte sich schon zu Schulzeiten in der EC-Jugendarbeit. Sein Studium führte ihn von München über Bad Liebenzell bis nach St. Chrischona, wo er 2020 sein Bachelorstudium in Theologie abschloss. Zwischenzeitlich war er mit YWAM (Jugend mit einer Mission) in Südafrika, Namibia und auf Big Island Hawaii.