Auf Paulus Spuren in Griechenland

Der Apostel Paulus war als kultursensibler Gemeindegründer in Griechenland unterwegs. Das entdeckten 34 Studierende des tsc und Mitarbeitende der Viva Kirche Schweiz Mitte März 2024 bei ihrer Studienreise nach Griechenland.

Studienreise zu bedeutsamen Orten

Unsere Reise führte uns entlang der Route der zweiten Missionsreise des Apostels Paulus von Neapolis (heutiges Kavala) im Norden bis nach Kenchreä im Süden. Wir erkundeten historisch und religiös bedeutsame Orte, darunter Philippi, wo Paulus und Silas im Gefängnis festgehalten wurden. Dort schlenderten wir über die Via Egnatia, eine wichtige Handels- und Mili-tärstrasse. An der Taufstelle der Purpurhändlerin Lydia erfuhren wir mehr über die Anfänge des Christentums in dieser Region. In Thessaloniki, wo Paulus innerhalb von nur drei Wochen eine Gemeinde gründete, genossen wir den Ausblick von der Zitadelle über die ganze Stadt bis zum Meer.

Am Schauplatz der Areopagrede

Neben der Akropolis besichtigten wir in Athen auch den Schauplatz der Areopagrede und erkundeten die Agora, den antiken Marktplatz. Auch in Korinth sahen wir uns die Agora an, wo wir Werkstätte entdeckten, in welchen möglicherweise Paulus mit Aquila und Priscilla als Zeltmacher gearbeitet haben könnte, um seinen Aufenthalt und seine Weiterreise zu finanzie-ren. Schliesslich verabschiedeten wir uns in Kenchreä von Paulus, wo sein Schiff nach Ephe-sus damals ablegte.

Besseres Verständnis für Paulus Aussagen

Während der Studienreise haben uns unsere Reiseleiter Dr. Daniel Gleich, der am tsc Neues Testament unterrichtet, und Christian Seitz, Regionalleiter der Viva Kirche Schweiz, theologische und gemeindebauliche Erkenntnisse vermittelt. Gleichzeitig haben uns unsere einheimischen Reiseführer die griechische Mythologie und das philosophische Denken nähergebracht. Durch den Besuch von Heiligtümern und anderen wichtigen kulturellen Orten der damaligen Griechen – etwa dem Orakel in Delphi – konnten wir in die damalige griechische Kultur ein-tauchen. Dabei zogen wir Vergleiche zum christlichen Glauben und erkannten teils radikale Unterschiede, die uns halfen, einige Aussagen und Formulierungen von Paulus besser zu verstehen. Abends bot sich die Gelegenheit, unsere Eindrücke zu teilen und Erkenntnisse des Tages gemeinsam zu diskutieren.

«Ich übertrug die Angaben aus der Apostelgeschichte und die Inhalte aus den Paulusbriefen in unsere Gemeindearbeit und motivierte, heute genauso leidenschaftlich, multiplizierend und vernetzt als Lokalkirchen unterwegs zu sein. Neben den geschichtlich-biblischen Neuigkeiten, die es zu entdecken galt, erlebten wir das gemeinschaftliche Miteinander von tsc und Viva Kirche Schweiz als wertvoll und bereichernd.»

Christian Seitz, Regionalleiter Viva Kirche Schweiz

Die Paulusbriefe wurden lebendiger

Die Studienreise war eine tolle Möglichkeit, biblische Orte in Griechenland mit eigenen Augen zu sehen und sich ein Bild von der griechischen Landschaft und der Kultur zu machen. So werden die Paulusbriefe gleich viel lebendiger. Es war eine angenehme Reise und wir haben besonders den Austausch mit den Pastoren als sehr bereichernd erlebt, da diese oft noch einen anderen Blickwinkel einnahmen als wir Theologiestudierenden. Wir blicken deshalb dankbar auf die gemeinsame Zeit in Griechenland zurück.