Erntedankfest der Bildungsarbeit
20 Absolventinnen und Absolventen graduierte das Theologische Seminar St. Chrischona am 2. September 2022 – ein Erntedankfest der theologischen Bildungsarbeit. Höhepunkte waren die Übergabe der Bachelorurkunden und die Präsentation von drei der besten Bachelorarbeiten.
Bachelor-Abschlüsse mit «Honours degree»
Die Bachelorstudiengänge Kommunikative Theologie, Theologie & Pädagogik sowie Theologie & Musik sind validiert von der Middlesex Universität London, der akademischen Partneruniversität des tsc. Vergeben werden Bachelor-Abschlüsse mit «Honours degree». Es handelt sich um die höchsten Bachelorabschlüsse, die das britische Bildungssystem kennt. Die dafür nötige Arbeitsleistung ist vergleichbar mit den Bachelor-Abschlüssen des europäischen Bologna-Raums.
«Well done, graduates»
Folgerichtig lobte Dr. Benedikt Walker, der Rektor des tsc, die Studienleistungen der Graduierten. Ausdrücklich betonte er die hohe Qualität der studentischen Arbeiten, die deren externe Prüfer beeindruckt hat. Die Graduierten hätten zahlreiche Herausforderungen gemeistert, seien theologisch und persönlich gereift. Auf Englisch gratulierte Dr. Delia Cortese, die Repräsentantin der Middlesex University den Graduierten: «Well done, graduates». Dr. Cortese bezeichnete das tsc-Studium als gute Grundlage für die nächste Lebensphase. Wertvoll sei die Kommunikative Theologie, die am tsc gelehrt wird. «Kommunikation ist gerade dann wichtig, wenn es darum geht, das Neue zu verstehen.» Die Welt brauche gut ausgebildete junge Menschen wie die Graduierten des tsc.
Gott im Estherbuch: Ungenannt, doch präsent
Die besten Bachelorarbeiten wurden in diesem Jahr von drei Studentinnen geschrieben. Im Studiengang Kommunikative Theologie beschäftigte sich Lisa Schindler mit der Frage, warum Gott im Estherbuch nicht namentlich genannt wird. Dass er nur scheinbar abwesend ist, fand sie heraus durch eine literarische Analyse und den Vergleich mit der Septuaginta, dem griechischen Alten Testament. Sie erklärte: «Im Estherbuch können wir Gott durch feine Hinweise finden. Heute wie damals gilt: Wir müssen Gott suchen und finden.»
Wenn Evangelisation und Diakonie eng zusammenspielen
Die zweite spannende Bachelorarbeit präsentierte Debora Gerber. Die Absolventin der Theologie & Pädagogik forschte zum Zusammenspiel zwischen Evangelisation und Diakonie. Dazu betrachtete sie die deutschsprachige Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert am Beispiel von Johann Hinrich Wichern und Amalie Sieveking. Dabei fand die tsc-Absolventin heraus, dass bei Wichern und Sieveking die grosse Liebe zu Jesus und das Verlangen, den sozial Benachteiligten zu helfen, Hand in Hand gingen. Weil das Zusammenspiel eng gewesen sei, habe es eine grosse Wirkung entfaltet.
Warum Singen im Gottesdienst viel Sinn macht
Ums Singen ging es in der Bachelorarbeit von Debora Gutmann aus dem Studiengang Theologie & Musik. Sie stellte die Fragen, welche Bedeutung das Singen im Gottesdienst für den Einzelnen und die Gemeinde hat. Die kurze Antwort: eine grosse Bedeutung mit sehr vielen positiven Aspekten. Beispielsweise kann Singen Energie spenden oder beruhigen. Auch theologisch ist das Singen wichtig, weil es eine Form der Verkündigung des Evangeliums und gemeinschaftsfördernd ist. Es hat zudem seelsorgerliches Potenzial für den Einzelnen und fördert sein theologisches Verständnis.