Bis 2027 keine Bauvorhaben auf St. Chrischona
Die Einwohnergemeindeversammlung von Bettingen hat entschieden, Bauvorhaben auf St. Chrischona bis zum Abschluss einer Zonenplanrevision einen Riegel vorzuschieben. Es ist ein harter Entscheid für das Theologische Seminar St. Chrischona (tsc) und den Chrischona Berg.
Geschütztes Bauensemble auf St. Chrischona
Seit über 183 Jahren bildet das tsc Menschen auf St. Chrischona theologisch aus. Viele der Gebäude auf dem Chrischona Berg fügen sich mit der alten Wallfahrtskirche St. Chrischona zu einem schönen Bauensemble zusammen. Dieses ist im Bundesinventar ISOS der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgenommen. Für Bauvorhaben auf St. Chrischona gelten ein Zonennutzungsplan sowie ein Bebauungsplan, dessen Revisionen anstehen. Die Kriterien des Ortsbild- und Denkmalschutzes sollen künftig noch stärker berücksichtigt werden.
Vereinbarung verhindert Bauvorhaben bis 2027
Die Einwohnergemeindeversammlung der Gemeinde Bettingen, zu der St. Chrischona gehört, hat am 25. April 2023 eine Vereinbarung genehmigt. Sie zielt darauf ab, Bauvorhaben zu verhindern, bis die revidierte Zonenplanung für St. Chrischona genehmigt ist. Ein schematischer Zeitplan sieht dafür das Jahr 2027 vor.
Harter Entscheid für tsc und Chrischona Berg
Was heisst dieser Entscheid für die weitere Entwicklung von St. Chrischona? tsc-Rektor Dr. Benedikt Walker stellt klar: «Die Bettinger Einwohnergemeindeversammlung hat unseren angedachten Bauprojekten bis auf Weiteres einen Riegel vorgeschoben, den nur sie selbst wieder entfernen kann. Wir müssen den Entscheid akzeptieren und hoffen nun auf ein gemeinsames Vorgehen mit Bettingen.» Für tsc und Chrischona Berg ist es eine harte Entscheidung, weil Bauprojekte und Erneuerungen der alten Bausubstanz für die weitere Entwicklung von grosser Bedeutung sind. Die ursprüngliche Idee war es, bestehende Gebäude nach Sanierung oder Neubau besser für die veränderten Bedürfnisse nutzen zu können und durch zusätzliche Mieteinnahmen auch die theologische Ausbildung zu unterstützen.
Strategie muss angepasst werden
«Wir müssen jetzt unsere Strategie anpassen und Bauvorhaben neuplanen. Das kostet viel Zeit und Geld», erklärt Ueli Rusch, der Geschäftsführer des Chrischona Bergs. Verhindert wird alles, was über Kleinbauten, Umbauten oder geringfügige Zweckänderungen hinausgeht, wie es in der Vereinbarung heisst. Daraus folgt, dass es bis mindestens 2027 keine wesentlichen Veränderungen an den Gebäuden auf St. Chrischona geben wird.
Positiv betrachtet steigt die Planungssicherheit für alle, welche die bestehende Infrastruktur nutzen möchten. Der Chrischona Berg bietet mit seinen multifunktionalen Gebäuden und dem naturnahen Campus gute Möglichkeiten für Anlässe aller Art. «Besonders Gemeindegruppen, Seminar- und Konferenzveranstalter sowie Hochzeitsgesellschaften sind gerne zu Gast», erklärt Ueli Rusch.
«Die Bettinger Einwohnergemeindeversammlung hat unseren angedachten Bauprojekten bis auf Weiteres einen Riegel vorgeschoben, den nur sie selbst wieder entfernen kann. Wir müssen den Entscheid akzeptieren und hoffen nun auf ein gemeinsames Vorgehen mit Bettingen.»
Dr. Benedikt Walker,
Rektor tsc