Wie der Glaube im Alter stark bleibt
Gute Tipps für einen starken und resilienten Glauben im Alter bekamen rund 920 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Inspirationstag des Theologischen Seminars St. Chrischona am 7. Mai. Christel und Ulrich Eggers motivierten sie, trotz der Herausforderungen des Alterns hoffnungsvoll vorwärtszuleben.
Biblischer Schlüssel zum Verständnis des Glaubens im Alter
«Im Alter wird alles schwächer, aber der Glauben bleibt frisch.» So fasste Ulrich Eggers, der als Vorsitzender von Willow Creek DACH, als Autor und ehemaliger Geschäftsführer des SCM-Verlags bekannt ist, den Bibelvers 2. Korinther 4,16 zusammen. Dort heisst es, dass der «innere Mensch von Tag zu Tag erneuert wird.» Es ist ein Schlüssel für das Verständnis des Glaubens im Alter. «Im Alter nehmen Anfechtungen zu», sagte Ulrich Eggers. Um den Glauben trotzdem stark zu halten und nicht erstarren zu lassen, sei es wichtig, immer wieder aktiv vorzubeugen und in die Beziehung mit Gott zu investieren.
«Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äusserer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert.»
2. Korinther 4, 16
Gemeinsam, dankbar, loslassend
Authentisch, lebensnah und praktisch gaben Christel und Ulrich Eggers dafür «Überlebenstipps». Um der Gefahr der Vereinsamung entgegenzuwirken, sei es beispielsweise wichtig, in der Gemeinde oder in Kleingruppen und Freundschaften weiterhin gemeinsam im Glauben unterwegs zu sein. Ein weiterer Tipp lautete, dankbar zu bleiben für das, was Gott im eigenen Leben bereits bewirkt hat. Sich daran zu erinnern, könne immer wieder neu Mut machen. Besonders ein Tipp sprach vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Seele. Christel Eggers riet dazu «abgebend zu leben». Sie meinte damit, jede Form von Groll loszulassen, anderen zu vergeben und sich auch von Besitz und Angesammeltem zu trennen. Ein Teilnehmer aus der Innerschweiz erklärte anschliessend, dass ihn die Impulse «zu Tränen gerührt» hätten. Und ein Prediger aus Deutschland fand die Tipps sehr hilfreich. Er will sie gleich in seiner nächsten Predigt verwenden.
Senioren beten für Unternehmen
Segnend zu leben und dem Nächsten Gutes zu tun, lautete ein weiterer Tipp. Ein Beispiel, wie das konkret gehen kann, erklärte Fritz Sonderegger. Der pensionierte Pastor engagiert sich in der Stiftung Lab-Ora. Deren Leidenschaft ist es, Senioren zum Beten für Wirtschaftsunternehmen zu gewinnen und sie zu vernetzen. Er berichtete von spannenden Gebetserhörungen und von der erfrischenden Wirkung dieses Dienstes auf die betenden Senioren.
Grosses Interesse am Inspirationstag
Eine erfrischende Wirkung entfaltet auch der tsc-Inspirationstag, der seit Ende der Coronazeit auf noch mehr Interesse stösst. Mit 920 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war das Konferenzzentrum auf dem Chrischona Berg fast bis auf den letzten Platz besetzt. Acht grosse Reisebusse und weitere kleinere Busse wurden von Gemeinden in der Schweiz und Deutschland für die Anreise von Gruppen organisiert. Einer dieser Organisatoren ist Micha Schoop, der Pastor der Chrischona-Gemeinde Schöftland-Rued. Er nennt zwei Gründe, warum in seiner Gemeinde das Interesse am Inspirationstag gross ist: «Wir sind gerne miteinander unterwegs und wir sind verbunden mit dem tsc und dem Ort St. Chrischona. Es ist gut und inspirierend, hier zu sein.»
tsc bietet Weiterbildungen für GenerationPLUS an
Seit kurzem macht das Theologische Seminar St. Chrischona mit der Akademie GenerationPLUS ein konkretes Angebot, um fit zu werden für Herausforderungen des Glaubens und Gemeindelebens im Alter. Zur Wahl stehen vier Weiterbildungskurse, die in Deutschland und der Schweiz stattfinden. Dr. Benedikt Walker, der Rektor des tsc, sagte bei deren Vorstellung, dass die Idee dazu durch Gespräche nach dem tsc-Inspirationstag 2022 entstanden ist. Das tsc wird am 31. Mai ein Video zu den Inhalten des Inspirationstags 2024 über den Glauben im Alter auf Youtube veröffentlichen.